Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Weniger Staus an Grünschnittannahme
Eine zweite Zufahrt soll den Verkehr an der Güterstraße entzerren. Und die Bürger kommen so mit ihrem Biomüll schneller an die Container.
HAMMINKELN Der letzte Mittwoch war so ein Tag. Am frühlingshaften Wochenende hatten viele Hamminkelner ihre Gärten in der grünen Stadt auf Vordermann gebracht. Jede Menge Grünschnitt war angefallen, und der erste Öffnungstag der Grünschnittannahmestelle an der Güterstraße war geprägt von Massenandrang. Josef Heßling und seine Leute mussten Staus und Chaos in organisatorische Bahnen lenken. „Das war schon hart“, sagt er. Doch die Verbesserung der Lage ist eingestielt. Eine zweite Zufahrt in der Nähe des Bahnhofs, angezeigt mit dem Schild „Biomüll“, führt ab sofort direkt an die passenden Container. Wer nur zur Grünschnittannahme will, nimmt die schon lange bestehende Zufahrt.
„Eine gute Serviceverbesserung“, findet Bernhard Payer, der Chef-techniker im Rathaus. Im siebten Jahr ist die Annahme an der Güterstraße organisiert. Sie habe sich „sehr gut etabliert“, sagt Payer. Auch die Trennung in den Abgabebereich für Grünschnitt und den für Biomüll funktioniere gut. Fehlabwürfe in den beiden Abfallfraktionen seien selten, die Bürger seien da aufmerksam, so Thomas Michaelis, zuständig unter anderem für den Bereich Abfall. Es habe sich gezeigt, dass viele Bürger nur Biomüll oder nur Grünschnitt bringen würden. Der bisher gebündelte Anlieferstrom werde deshalb nun getrennt, und das beschleunige die Abgabe.
Besonders an stark frequentierten Tagen – das sind laut Josef Heßling meist der Mittwoch und der Samstag – entspannt sich dadurch die Verkehrslage. Das liegt einerseits an der zweiten Extra-zufahrt, andererseits an den Markierungen speziell im Bereich der Bioabfallannahme. Die Fahrtstrecken und die Halteplätze sind hier aufgezeichnet und erleichtern die Abläufe. Ein Stopp-schild warnt am Ende des Grünschnitts vor dem einbiegenden Verkehr der neuen Zufahrt. Besonders die gefürchteten Staus direkt auf der Güterstraße, wo sich Anlieferverkehr mit Durchgangsverkehr mischt, werden entschärft.
Dass zwei Abfallarten an der Sammelstelle, die mit Ausnahme der Sondercontainer für Anlieferer aus allen Ortsteilen und Dörfern gilt, von der Stadt betrieben werden, hat mit der Anschlusspflicht zu tun. Die regelt, dass Bioabfall, zu dem auch Rasenschnitt gehört, getrennt aufbereitet werden muss. Das kann eine Kommune über die braune Tonne oder über eine Bringsystem machen. Für Hamminkeln mit seinem Wiegesystem beim Restmüll ist die Bringvariante preiswerter und gut zu organisieren. Entscheidend ist, dass die Bürger mitmachen und auch bei der Qualität Verantwortung zeigen und nicht Fremdstoffe heimlich untermischen.
„In Asdonkshof ist die Lieferung aus Hamminkeln gerne gesehen. Die Bürger geben sauberes Material ab“, berichtet Michaelis. Das Aufkommen ist allerdings unterschiedlich. Beim Bioabfall kommen 400 Tonnen im Jahr an der Güterstraße zusammen, der Grünschnitt erreicht 4800 bis 5000 Tonnen Jahresmenge. Angenommen werden nur die von Hamminkelner oder beauftragten Unternehmen gelieferten Mengen. Sie tun es immer häufiger mit Anhängern, die mehr Platz brauchen. Auch deshalb ist die schnellere Abwicklung gerne gesehen.