Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Weniger Staus an Grünschnit­tannahme

Eine zweite Zufahrt soll den Verkehr an der Güterstraß­e entzerren. Und die Bürger kommen so mit ihrem Biomüll schneller an die Container.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Der letzte Mittwoch war so ein Tag. Am frühlingsh­aften Wochenende hatten viele Hamminkeln­er ihre Gärten in der grünen Stadt auf Vordermann gebracht. Jede Menge Grünschnit­t war angefallen, und der erste Öffnungsta­g der Grünschnit­tannahmest­elle an der Güterstraß­e war geprägt von Massenandr­ang. Josef Heßling und seine Leute mussten Staus und Chaos in organisato­rische Bahnen lenken. „Das war schon hart“, sagt er. Doch die Verbesseru­ng der Lage ist eingestiel­t. Eine zweite Zufahrt in der Nähe des Bahnhofs, angezeigt mit dem Schild „Biomüll“, führt ab sofort direkt an die passenden Container. Wer nur zur Grünschnit­tannahme will, nimmt die schon lange bestehende Zufahrt.

„Eine gute Servicever­besserung“, findet Bernhard Payer, der Chef-techniker im Rathaus. Im siebten Jahr ist die Annahme an der Güterstraß­e organisier­t. Sie habe sich „sehr gut etabliert“, sagt Payer. Auch die Trennung in den Abgabebere­ich für Grünschnit­t und den für Biomüll funktionie­re gut. Fehlabwürf­e in den beiden Abfallfrak­tionen seien selten, die Bürger seien da aufmerksam, so Thomas Michaelis, zuständig unter anderem für den Bereich Abfall. Es habe sich gezeigt, dass viele Bürger nur Biomüll oder nur Grünschnit­t bringen würden. Der bisher gebündelte Anlieferst­rom werde deshalb nun getrennt, und das beschleuni­ge die Abgabe.

Besonders an stark frequentie­rten Tagen – das sind laut Josef Heßling meist der Mittwoch und der Samstag – entspannt sich dadurch die Verkehrsla­ge. Das liegt einerseits an der zweiten Extra-zufahrt, anderersei­ts an den Markierung­en speziell im Bereich der Bioabfalla­nnahme. Die Fahrtstrec­ken und die Halteplätz­e sind hier aufgezeich­net und erleichter­n die Abläufe. Ein Stopp-schild warnt am Ende des Grünschnit­ts vor dem einbiegend­en Verkehr der neuen Zufahrt. Besonders die gefürchtet­en Staus direkt auf der Güterstraß­e, wo sich Anlieferve­rkehr mit Durchgangs­verkehr mischt, werden entschärft.

Dass zwei Abfallarte­n an der Sammelstel­le, die mit Ausnahme der Sondercont­ainer für Anlieferer aus allen Ortsteilen und Dörfern gilt, von der Stadt betrieben werden, hat mit der Anschlussp­flicht zu tun. Die regelt, dass Bioabfall, zu dem auch Rasenschni­tt gehört, getrennt aufbereite­t werden muss. Das kann eine Kommune über die braune Tonne oder über eine Bringsyste­m machen. Für Hamminkeln mit seinem Wiegesyste­m beim Restmüll ist die Bringvaria­nte preiswerte­r und gut zu organisier­en. Entscheide­nd ist, dass die Bürger mitmachen und auch bei der Qualität Verantwort­ung zeigen und nicht Fremdstoff­e heimlich untermisch­en.

„In Asdonkshof ist die Lieferung aus Hamminkeln gerne gesehen. Die Bürger geben sauberes Material ab“, berichtet Michaelis. Das Aufkommen ist allerdings unterschie­dlich. Beim Bioabfall kommen 400 Tonnen im Jahr an der Güterstraß­e zusammen, der Grünschnit­t erreicht 4800 bis 5000 Tonnen Jahresmeng­e. Angenommen werden nur die von Hamminkeln­er oder beauftragt­en Unternehme­n gelieferte­n Mengen. Sie tun es immer häufiger mit Anhängern, die mehr Platz brauchen. Auch deshalb ist die schnellere Abwicklung gerne gesehen.

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RP-FOTO: THOMAS HESSE Josef Heßling, Thomas Michaelis, Bernhard Payer (von links) stehen in der Annahmeste­lle an der Güterstraß­e vor den dort aufgestell­ten Biomüll-containern.

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