Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Hans-georg Mewes knüpft für uns Kontakte zu Spielern“

DIETRICH HÜLSEMANN Fußball: Der Präsident des TV Jahn Hiesfeld spricht über die Zusammenar­beit mit dem ehemaligen Trainer und welche Aufgaben er übernehmen soll.

- GERARD DOMBROWSKI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

DINSLAKEN Ein offizielle­s Amt hat Hans-georg Mewes beim Fußball-oberligist­en TV Jahn Hiesfeld bisher nicht angenommen. Trotzdem wirkt der ehemalige Trainer und Sportliche Leiter bei den Planungen für die nächste Saison schon mit. Wie das aussieht, erklärt Hiesfelds Vereinsprä­sident Dietrich Hülsemann im Interview.

Wie kam es dazu, dass Sie HansGeorg Mewes ein Angebot gemacht haben, zum TV Jahn zurückzuke­hren?

DIETRICH HÜLSEMANN Ich habe ihm gar kein Angebot gemacht. Mewes steht noch unter Vertrag bei Fichte Lintfort. Im Grunde möchte er einfach mithelfen und unsere Idee umsetzen, mit jungen Spielern aus der näheren Umgebung eine Mannschaft für die Oberliga oder mindestens Landesliga hinzukrieg­en. Er ist ein guter Freund unseres Trainers Marcus Behnert und hilft ihm ein bisschen. Aber mehr ist noch nicht passiert. Vielleicht bleibt er sogar Teamchef in Lintfort. Er ist für uns im Grunde als guter Freund des Trainers unterwegs und hat auch Spaß daran.

Sein letztes Engagement beim TV Jahn im Jahr 2016 endete aber nach viereinhal­b Monaten nicht gerade einvernehm­lich. HÜLSEMANN Wir haben uns uns schon kurze Zeit, nachdem er damals weggegange­n ist, ausgesproc­hen und hatten immer ein gutes Verhältnis. Auch seine Art und Weise, wie er auftritt, ist sehr freundscha­ftlich, und er knüpft jetzt die ersten Kontakte mit Spielern im Hinblick auf die Beziehung zur Familie Behnert. Er kennt Vater Behnert gut und unser Trainer hat wohl mal auch unter ihm gespielt. Er spricht jetzt Spieler an und schickt sie zu Behnert.

Das heißt, Mewes ist auf den TV Jahn zugekommen?

HÜLSEMANN Marcus Behnert und Mewes haben sich wohl im Wald getroffen beim Spaziereng­ehen, dabei ist das entstanden. Dann kam unsere Vorsichtsm­aßnahme abzubauen, und dann haben die beiden noch einmal miteinande­r gesprochen und Mewes hat gesagt, ich helfe gerne mit und bin bereit, Spieler anzurufen oder ein paar Namen zu nennen, die ich kenne und die vielleicht in Frage kämen. Die aber nicht im Widerspruc­h zu Kamp-lintfort sind. Das ist ja ein paar Kilometer weiter weg, und Spieler aus der Region werden wir nicht mehr nehmen können, das können wir gar nicht bezahlen. Die bezahlen ja dann 300 bis 400 Euro im Monat nur für die Fahrerei hin und her. Mewes ist noch in Lintfort tätig und hat uns gesagt: Ich helfe mit und fertig. Was im Sommer passiert? Wenn er kommen sollte, gibt es für ihn sicher keinen Vertrag mit mehreren hundert Euro Vergütung, das machen wir nicht. Im Moment macht er es freundscha­ftlich ohne große vertraglic­he Abreden.

Er übernimmt damit aber Aufgaben Ihres Sportliche­n Leiters Gerd Ott, oder?

HÜLSEMANN Nein, das ist mit Gerd Ott abgestimmt. Ott kümmert sich wie bisher um den kompletten technische­n Spielbetri­eb, der Abwicklung bei der ersten, zweiten und dritten Mannschaft in Sachen Trainersta­b, Beschaffun­g von Material, Durchführu­ng der Spiele und so weiter. Er wird sofort eingebunde­n, wenn da einer ist, der sagt: Ich möchte gerne beim TV Jahn spielen. Dann tritt Ott auf den Plan und macht die vertraglic­hen Vereinbaru­ngen. Die Spieler bekommen eine

Zusage für eine Aufwandsen­tschädigun­g, die in nächster Zeit sehr gering ausfallen wird.

Und falls Hans-georg Mewes im Sommer zurückkehr­en sollte, arbeiten er und Gerd Ott parallel weiter?

HÜLSEMANN Ja klar, die werden sich nicht schneiden, in keinster Weise. Ich habe das mit Gerd Ott auch abgesproch­en, ob er damit einverstan­den ist, keine Frage. Mewes nimmt Ott nichts weg, im Gegenteil. Das ganze Future-team-projekt, wie wir es nennen, ist letztendli­ch in Marcus Behnerts Gedankenwe­lt entstanden. Aber wenn wir wie bisher nur 13 Spieler dafür haben, dann brauchen wir nicht anzutreten. Da hilft Mewes uns.

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FOTO: HEIKO KEMPKEN Dietrich Hülsemann äußert sich zur Zukunft des TV Jahn.

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