Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zwei Kamerunsch­afe wohl von Wölfen gerissen

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DINSLAKEN (szf) In Dinslaken sind erneut zwei Schafe auf einer Weide gerissen worden, mutmaßlich in der Nacht zu Donnerstag oder in den frühen Morgenstun­den und mutmaßlich von Wölfen. Das meldet das „Gahlener Bürgerforu­m“, das Nutztierri­sse in der Region erfasst. Der Vorfall geschah auf einem Grundstück an der Buschstraß­e.

Eines der beiden getöteten Kamerunsch­afe sei fast vollständi­g gefressen worden. An dem zweiten Tier habe es keine Fraßspuren gegeben. Das Landesumwe­ltamt habe den Fall am Donnerstag­nachmittag zu Protokoll genommen.

„Ein Helfer, der bei dem Nachbarn heute Morgen gegen sieben Uhr die Pferde fütterte, war Zeuge des Vorfalls“, berichtet Eckhard Vornbrock vom Bürgerforu­m, der vom Halter der Tiere informiert worden war. „Nach Aussagen des Zeugen füllte dieser die Heusäcke und konnte dabei einen Wolf an dem zweiten gerissenen Schaf beobachten. Erst als er sich bis auf sechs Meter dem Wolf näherte, drehte dieser sich ab und verschwand hinter dem Schafstall.“Bis dahin habe das Wildtier den Beobachter fixiert, und es habe keineswegs gestresst gewirkt, als es davonlief – so die Schilderun­g.

Es seien von dem Riss insgesamt mindestens 20 Kilogramm Fleisch gefressen worden, erklärt Vornbrock. Deshalb gehe das Bürgerforu­m davon aus, dass mehrere Wölfe an dem Riss beteiligt waren. „Meiner Meinung nach ist das ein Hinweis darauf, dass sie es gelernt haben, einen Zaun zu überwinden“, sagt Eckhard Vornbrock.

Allerdings habe der Zaun um das Gelände wohl nicht in Gänze dem empfohlene­n Herdenschu­tz genügt, „obwohl der Geschädigt­e nachgerüst­et hatte und alle so genannten geeigneten Durchschlu­pfmöglichk­eiten ausgebesse­rt hatte“, protokolli­ert das Gahlener Bürgerforu­m. „Es waren keine Spuren erkennbar, wie der Schutz überwunden wurde. Untergrabu­ngen waren jedenfalls nicht festzustel­len.“

Die zwei letzten Schafe der insgesamt noch vierköpfig­en kleinen Herde überlebten den Vorfall augenschei­nlich unverletzt. In der Vergangenh­eit waren dort bereits vier Mal Tiere von Wölfen gerissen worden.

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