Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Theoretischer Sparplan
Serie „Mein Geld“
Zu „Mit 50, 55 oder 60 in Rente“(RP vom 15. Februar): Leider gibt der Artikel keine Antwort auf die interessante Frage in der Überschrift, sondern erschöpft sich in der Darstellung eines theoretischen Sparplans. Und zwar theoretisch deshalb, weil doch niemand über 30 Jahre monatlich die gleiche Sparrate durchhalten wird, denn das verfügbare Einkommen wird sich in drei Jahrzehnten doch wohl etwas steigern lassen. Was nützt mir die Einsicht, dass ich zum Eintritt in den Ruhestand einen gewissen Millionenbetrag zur Verfügung habe, wenn ich wissen will, wie viel monatliche Auszahlung mir das für die Zeit bis zu meinem Lebensende nach einer anzunehmenden Lebenserwartung bringen wird? Wenig hilfreich ist der Wunsch eines Berufstätigen für einen „verfrühten“Ruhestand, dass er dem „Trott entfliehen“will. Da sollte man doch lieber über einen Wechsel der Arbeitsstelle oder des Berufs nachdenken. Falsch ist, bei einem früheren Renteneintritt von einer „Rentenkürzung“zu sprechen. Gekürzt werden kann doch nur etwas, was man hat. Bei einem früheren Eintritt in den Ruhestand hat ein Arbeitnehmer aber eben nur weniger eingezahlt und deshalb einen Anspruch auf eine niedrigere Rente. Schließlich ist von Herrn Kowalewsky gar nicht angesprochen worden, wann der Eintritt ins Berufsleben erfolgt. Es spielt doch wohl eine Rolle, ob man mit 16, 21 oder 26 Jahren eine (sozialversicherungspflichtige) Arbeit beginnt, wenn man mit 50, 55 oder 60 in Rente gehen will. Hans von Schaper Willich