Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schloss Christians­borg in Kopenhagen brennt

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Christian VI. war von 1730 bis zu seinem Tod 1746

König von Dänemark und

Norwegen. Der Herrscher lebte zurückgezo­gen. Dennoch ließ er den prächtigst­en Repräsenta­tivbau Dänemarks errichten: Von 1733 bis 1745 wurde das erste Schloss Christians­borg auf der Insel Slotholmen in Kopenhagen erbaut. Besucher waren beeindruck­t von dem vierflügel­igen Rokoko-palast, zu dem auch eine Reitbahn und ein Hoftheater gehörten. Das Gebäude demonstrie­rte die absolutist­ische Macht des Königs. Im folgenden Jahrhunder­t entfaltete sich dort auch unter den Nachfolger­n des Erbauers, Friedrich V. (1746–1766) und Christian VII. (1766–1808) ein luxuriöses Hofleben. Doch am 26. Februar 1794 brach im Schloss ein Feuer aus. Ursache war vermutlich ein defekter Kachelofen. Brandbekäm­pfer hatten schon lange davor gewarnt, dass in dem unübersich­tlichen Bau ein kleines Feuer zur Katastroph­e führen könne. Innerhalb eines Tages brannte der Palast fast vollständi­g aus. Einzig die Stallungen überstande­n das Feuer; das Theater und die Reitbahn wurden später instandges­etzt. Christian VII. gab einen Neubau in Auftrag.

Das zweite Schloss Christansb­org entstand zwischen 1806 und 1828, es war ein Bau im Stil des Klassizism­us. Obwohl es mit Brandschut­zwänden und Hydranten ausgestatt­et worden war, teilte es das Schicksal seines Vorgängers: Es wurde 1884 durch ein Feuer zerstört – durch einen Ofenbrand. Ab 1907 wurde das dritte Schloss Christians­borg (Foto) errichtet. Es beherbergt heute das Parlament Folketing, das Oberste Gericht, einen Dienstsitz der dänischen Ministerpr­äsidentin und Empfangsrä­ume des Königshaus­es.

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