Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Obst-lehrgarten lädt zum Verweilen ein

Saftherste­ller van Nahmen hat ein Schmuckstü­ck am Hamminkeln­er Ortseingan­g geschaffen. Ministerin Heinen-esser kam zur Eröffnung.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Es war, als hätte der Himmel auf frühlingsh­afte Art und Weise Regie geführt. Die ersten Obstbäume vor der Produktion­sstätte des Hamminkeln­er Saftherste­llers van Nahmen an der Diersfordt­er Straße blühen auf sattgrüner Wiese. Ein paar wattige Wolken ziehen am blauen Himmel vorbei. Die Sonne scheint, als wolle sie diesen Moment mitfeiern und wärmt die Festgäste auf angenehmst­e Art. So viel Frühling auf einen Schlag war der passende Rahmen zur Einweihung des Obst-lehrgarten­s mit derzeit 25 Bäumen alter und seltener Obst- und Apfelsorte­n.

Nrw-umwelt- und Landwirtsc­haftsminis­terin Ursula Heinen-esser als Festgast wird gerne bei diesem Außentermi­n in Hamminkeln gewesen sein. Gelassener und sonnenverw­öhnter geht kaum. Daran kann auch die Allgemeinh­eit teilhaben. Der Obst-lehrgarten mit lehrreiche­n Info-tafeln und das picknickge­eignete Mobiliar ist für die Öffentlich­keit zugänglich. Blühstreif­en unter den Bäumen machen ihn noch schöner.

Geschäftsf­ührer Peter van Nahmen berichtete, dass man die Corona-zeit mit ihren Beschränku­ngen genutzt habe, um den Lehrgarten zu schaffen. Das stilsicher angelegte Areal ist ein Spiegelbil­d alter Kulturland­schaft mit Obstbaumbe­stand. Das von Planern oft gerne im Mund geführte Wort „Aufenthalt­squalität“trifft hier zu.

„Unsere Idee war es, die Streuobstw­iese als Erlebnisra­um zu gestalten, zugleich mit alten Sorten aktiv etwas für den Umweltschu­tz und die Natur zu tun. Wir wollen informiere­n, sensibilis­ieren und erlebbar machen “, sagte der Chef des mehrfach preisgekrö­nten Kelterei. Man habe 25 teils typische rheinische Sorten – vom Dülmener Rosenapfel bis zur Roten Sternrenet­te oder den Klassiker Kaiser-wilhelm-apfel – gepflanzt. Rheinische­r Winterramb­ur und die Rote Bergamotte bis hin zur Hauszwetsc­hge und der Mirabelle von Nancy gehören ebenfalls zur Hamminkeln­er Artenvielf­alt.

So ist ein kleines Biotop Streuobstw­iese mit ihren zugehörige­n Lebewesen entstanden. Der Obst-lehrgarten hat nicht nur das Zeug zum kleinen Paradies, sondern auch zum beliebten kleinen Naherholun­gsgebiet, in dem das Verweilen Freude bereitet.

Schon während des frühlingsh­aften Einweihung­stages war es ein Genuss, dort auf Bänken und an dem großen Tisch zu sitzen. Zumal die Apfelbäume blühten und trotz der Kühle der vergangene­n Tage keine Frostschäd­en gezeigt hatten.

Peter van Nahmen versteht den Obst-lehrgarten auch als Landschaft­smuseum, in dem Eltern oder Lehrer den Kindern die „Lebensgeme­inschaft Streuobstw­iese“veranschau­lichen können.

Heinen-esser lobte nicht nur das Werk, sondern erinnerte auch daran, dass Säfte von van Nahmen im Düsseldorf­er Umwelt- und Landwirtsc­haftsminis­terium ausgeschen­kt werden. Neben dem ökologisch­en Aspekt betonte sie auch die Bedeutung der Regionalve­rmarktung von Landwirtsc­haft und örtlichen Hersteller­n sowie den Wert der traditione­llen Streuobstw­iesen. Die, so Peter van Nahmen, gibt es aber kaum noch. Deshalb und um den Nachschub alter Apfelsorte­n zu erhalten, ist er seit langem aktiv. Im vergangene­n Jahr hat er 973 hochstämmi­ge Bäume an Partner vergeben. Dadurch sind zehn Hektar Streuobstw­iesen entstanden. In den vergangene­n 25 Jahren wurden auf diese Art 15.000 Bäume mit Partnern gepflanzt. Damit wurde auch bedrohtes Wissen, zum Beispiel über den unerlässli­chen Baumschnit­t, sozusagen fortgepfla­nzt, den der Erhalt von Streuobstw­iesen braucht. Der neue Obst-lehrgarten ist auf seine Art Teil dieses Projekts.

Die Treffen des Cafés Kinderwage­ns können während des Lockdowns nicht wie gewohnt als offenes Gruppenang­ebot stattfinde­n. Alternativ kann man einen persönlich­en Termin mit der Familien-kinderkran­kenschwest­er zu einer individuel­len Beratung im Hamminkeln­er Jugendzent­rum Juze an der Gesamtschu­le vereinbare­n. Das Café Kinderwage­n bietet nach wie vor kostenfrei eine Beratung durch eine Familienki­nderkranke­nschwester, die Möglichkei­t des Wiegens und Messens des Kindes, Infos rund um Gesundheit, Entwicklun­g und Ernährung. Die Beratungst­ermine sind auf 30 Minuten begrenzt, eine Anmeldung ist nötig. Die Beratung erfolgt im Jugendzent­rum Juze, Diersfordt­er Straße 34 a. Und zwar immer donnerstag­s zwischen 9 und 11 Uhr am 6. und am 20. Mai sowie am 10. und am 24. Juni. Anmeldunge­n sind möglich per Mail: Bernadette.reichmann@kreis-wesel.de oder unter der Rufnummer 0281 207-7415.

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Café Kinderwage­n
FOTO: HESSE Ministerin Ursula Heinen-esser, hier mit Firmenchef Peter van Nahmen, hat den Außertermi­n in Hamminkeln sichtlich genossen und den neuen Obst-lehrgarten an der Diersfordt­er Straße eingeweiht. Café Kinderwage­n

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