Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Zweiter Kreisverkehr für 700.000 Euro
Der Schermbecker Planungsausschuss entscheidet in seiner Sitzung, beim Land einen Förderantrag für das Neubauprojekt zu stellen.
SCHERMBECK In der Vergangenheit wurde wiederholt die unübersichtliche Verkehrssituation im Einmündungsbereich der Maassenstraße in die Weseler Straße nahe der Tankstelle kritisiert. Das soll nun durch die Schaffung eines Kreisverkehrs beseitigt werden. Voraussetzung für die Durchführung der Baumaßnahme ist am Dienstag, 27. April, die Zustimmung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses zu einem Förderantrag.
„Hier kommt es neben einer für viele Autofahrer unklaren Vorfahrtssituation insbesondere durch den Rückstau zu unübersichtlichen Situationen, wenn Fahrzeuge die gegenüberliegende Auffahrt zum Lebensmittelmarkt durch die dortige Schrankenregelung passieren“, beschreibt Verwaltungsmitarbeiter Alexander Thomann die Verkehrsprobleme. Diese Situation verschärfe sich regelmäßig dann, wenn ein Bus von der dortigen Busspur in den Einmündungsbereich abbiege oder Fahrradfahrer diese Stelle überquerten.
Probleme gibt es auch an der angrenzenden Kreuzung. Dort knickt die vom Rathaus kommende Weseler Straße nach rechts ab, aber die Ausbauweise der nach Süden verlaufenden Maassenstraße erweckt den Eindruck, als habe die vom Rathaus kommende Weseler Straße Vorfahrt. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr gilt an dieser Einmündung eine Rechts-vor-links-regelung.
Der im Einmündungsbereich verlaufende Rad- und Fußweg wird schon jetzt als Schulweg zum Hauptstandort der Grundschule genutzt. „Mit der geplanten räumlichen Zusammenlegung der beiden Standorte an der Weseler Straße sowie der Bebauung im Bereich Borgskamp werden Kreuzung und Fuß-/ Radweg in Zukunft noch stärker frequentiert werden“, sagt Alexander Thomann und verweist damit auf die Notwendigkeit einer verkehrlichen Neuregelung.
Mit dem Krefelder Ingenieurbüro Angenvoort und Barth Partnerschaft hat die Gemeindeverwaltung den Bau eines Kreisverkehrs erörtert. Dazu müsste die jetzige Einmündung des Lichtenhagens in Richtung Maassenstraße verlegt werden, „Auf diese Weise“, so Thomann, „könnte der gesamte Bereich entzerrt werden und auch die Rad- und Fußwege sicher über die vier Einmündungen geführt werden.“
Als Kosten für den Bau des Kreisverkehrs werden rund 590.000 Euro genannt. Hinzu kommen gut 56.000 Euro Planungskosten sowie ein erforderlicher Grunderwerb von rund 2000 Quadratmeter, um den Kreisverkehr und die Verlegung der Straße zu realisieren. „Die Eigentümer der benötigten Flächen“, so Thomann, „haben sich ihrerseits in einem ersten Gespräch dem Bau eines Kreisverkehrs zugeneigt gezeigt und wären bereit, die dazu benötigte Fläche an die Gemeinde zu verkaufen.“Insgesamt würde sich für den Kreisverkehr ein Investitionsbetrag von etwa 700.000 Euro ergeben.
Die Verwaltung hat im Gespräch mit der Düsseldorfer Bezirksregierung ein grundsätzlich positives Signal bekommen für eine Fördermöglichkeit durch die Förderrichtlinie kommunaler Straßenbau. Damit der Kreisverkehr in das Landesprogramm 2021 aufgenommen werden kann, muss der entsprechende Antrag bis zum 31. Mai eingereicht werden.
Baurechtlich steht dem Projekt nichts im Wege, denn der benötigte Bereich befindet sich innerhalb des Bebauungsplanes Nummer 30 Weseler Straße/lichtenhagen und ist dort als Fläche für den Gemeinbedarf ausgewiesen.
Am 12. April wurde der geplante Kreisverkehr in einem Fraktionsgespräch vorgestellt, sodass von einer positiven Entscheidung im Ausschuss ausgegangen werden kann.