Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
BUND begrüßt die Dinslakener Stadtbus-pläne
DINSLAKEN (RP) Die BUND-KREISgruppe Wesel hat in einem virtuellen Expertengespräch mit der Dinslakener Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, dem Planungsdezernenten Thomas Palotz und Vertretern der Ratsfraktionen für die Einführung von Stadtbussen – wie in Dinslaken bereits geplant – geworben.
Im Vordergrund der Veranstaltung standen die praktischen Erfahrungen, die in Bocholt und Lemgo schon seit vielen Jahren mit Stadtbussystemen gesammelt werden konnten. Vertreter der dortigen Stadtbusgesellschaften erläuterten, wie sie diese in ihren Städten zum Erfolg geführt haben. Die Stadtbusse würden die Fahrgäste nicht auf verschlungenen, zeitraubenden Wegen zum Ziel bringen, sondern von den Außenbezirken auf direktem Weg in die Innenstadt und zum Bahnhof. Alle Busse fahren in einem festgelegten, mindestens halbstündigen Takt und treffen sich im Zentrum zu einem festgelegten Zeitpunkt an einem sogenannten Rendezvousplatz. Dort können die Fahrgäste umsteigen. Die Taktfrequenzen sind an die überregionalen Anschlüsse angepasst.
Die Finanzierung eines solchen Bussystems sei für die Städte „gut leistbar“. Erforderlich ist die Gründung einer Stadtbusgesellschaft, die in Lemgo und Bocholt in die Stadtwerke integriert wurde. Diese Verbindung bietet eine Reihe finanzieller und besonders steuerrechtlicher Vorzüge. In Lemgo (41.418 Einwohner) nutzen mehr als zwei Millionen Fahrgäste pro Jahr das Stadtbussystem, in Bocholt (71.113 Einwohner) werden jährlich 1,66 Millionen Fahrgäste gezählt.
Zur Akzeptanz des Stadtbussystems gehöre auch das richtige Marketing: etwa das einheitliche Erscheinungsbild aller Busse in einer charakteristischen Farbe, leicht verständliche Fahrpläne aber auch gute und saubere Haltestellen.
„Stadtbussysteme bieten viele weitere Vorteile“, findet der BUND. Ein gut funktionierender Stadtbus führe zu weniger Autoverkehr. „Dadurch ergeben sich ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile.“Neben einer erheblichen Verringerung der Schadstoffemissionen, also gesünderer Luft und weniger klimaschädlichen Gasen, verbessere sich auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Die Aufenthaltsqualität steige und Lärm wird gemindert.
Und die Innenstadt werde aufgrund des „bequemen und schnellen Zugangs“vermehrt genutzt, was dem Einzelhandel diene. Daher begrüße der BUND die Planungen der Dinslakens für ein Stadtbussystem.