Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Fairtrade-handel: Was die neuen Siegel bedeuten
DINSLAKEN (RP) Mit Kaffee, Tee und Schokolade fing es an. Inzwischen gehören auch Honig, Kekse, Orangensaft, Obst und Nüsse aus Fairem Handel in Bio-läden, Supermärkten und bei Discountern zum Sortiment. „Immer mehr Menschen sind bereit, für Waren einen Preis zu zahlen, der ärmeren Ländern eine gerechte Absicherung ermöglicht“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Zu erkennen sind die Waren aus gerechtem Handel an einem hellgrün-blauen Fairtrade Siegel auf schwarzem Grund. Jetzt gibt es ein zweites – optisch identisches – Fairtrade-symbol, das rechts neben dem Logo mit einem schwarzen Pfeil gekennzeichnet ist.
Fairtrade-siegel ohne schwarzen Pfeil für hundert Prozent fair: Nur noch Produkte, bei denen alle Zutaten zu 100 Prozent fair hergestellt und gehandelt worden sind, dürfen mit dem neuen Fairtrade-siegel ohne schwarzen Pfeil gekennzeichnet werden. Hierbei muss die Produktionskette lückenlos dokumentiert und rückverfolgbar sein. Beispiele sind Kaffee oder Bananen, aber auch ein Mischprodukt, etwa eine Tafel Zartbitter-schokolade, wenn sie 100-prozentig aus fairen Zutaten besteht.
Fairtrade-siegel mit schwarzem Pfeil für Mischprodukte Mischprodukte werden mit dem Fairtrade-siegel plus schwarzem Pfeil gekennzeichnet, der auf weiterführende Informationen auf der Rückseite der Verpackung verweist. Dort ist angegeben, welche Zutaten fair produziert und gehandelt sind und wie hoch der Fairtrade-anteil ist. Außerdem steht dort , ob es für bestimmte Zutaten einen Mengenausgleich gibt. Dieser besagt, dass fair gehandelte Rohstoffe am Produktionsort oder während der Verarbeitung mit konventioneller Ware gemischt werden dürfen.
Was sich ändert Zwei Siegel sorgen jetzt für mehr Transparenz. Derzeit können alte, bereits produzierte Waren – also auch Mischprodukte – mit dem alten Siegel abverkauft werden. Ist der Markt bereinigt, kann man Mischprodukte und Produkte mit Mengenausgleich besser erkennen.
Alternativen Alternativ zum Fairtrade-siegel gibt es im Handel auch weitere faire Waren, die noch strengeren Kriterien als Fairtrade-produkte unterliegen. Bei Lebensmittelprodukten der Fairhandelsunternehmen Gepa und El Puente gibt es keinen Mengenausgleich. Hier werden faire und konventionelle Rohstoffe nicht voneinander unterschieden.