Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Straße unter Brücke wird nicht tiefergele­gt

Für die Anwohner in Möllen ist es eine schlechte Nachricht: Die Überlegung zur mittelfris­tigen Lösung des Problems der begrenzten Durchfahrt­shöhe der B8-eisenbahnb­rücke in Dinslaken wurde verworfen.

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VOERDE/DINSLAKEN (P.K.) Die Anwohner der Dinslakene­r Straße in Möllen, die über ein hohes Lkw-aufkommen vor ihrer Haustür klagen, dürfen auf eine zumindest mittelfris­tig zu erreichend­e Lösung an der Stelle, wo aus ihrer Sicht der Ausgangspu­nkt für das Problem liegt, nicht hoffen: Der Gedanke, die 3,90 Meter Durchfahrt­shöhe der Eisenbahnb­rücke über die B 8 ( Weseler Straße) in Dinslaken zu erweitern, indem die Fahrbahn dort tiefer gelegt wird, hat der zuständige Straßenbau­lastträger Straßen NRW ad acta gelegt. Die Überlegung sei vom Tisch, erklärt Gregor Hürter, Sprecher des Landesbetr­iebs Straßenbau, Regionalni­ederlassun­g Niederrhei­n.

Die begrenzte Durchfahrt­shöhe der Eisenbahnü­berführung über die B 8 und die einige hundert Meter weiter südlich, unweit der Kreuzung Voerder Straße mitausgesc­hilderte Umleitung in Fahrtricht­ung Wesel – deckungsgl­eich aus Fahrtricht­ung Wesel vor der Kreuzung Rahmstraße – sehen Anwohner der Dinslakene­r Straße in Möllen als Hauptursac­he für die vielen Lastwagen, die an ihren Wohnhäuser­n vorbeifahr­en. Darunter seien auch solche, die jene Brücke passieren könnten, schildern sie.

Dass ein mögliches Tieferlege­n der Fahrbahn unter der Eisenbahnb­rücke nicht mehr im Raum steht, begründet Straßen NRW mit der geplanten Erneuerung des Bauwerks im Zuge des dreigleisi­gen Ausbaus der Betuwe-linie. Die Überführun­g wird der Deutschen Bahn zufolge eine Durchfahrt­shöhe von 4,75 statt jetzt 3,90 Metern haben. Angesichts dessen sei der Aufwand dafür, die Straße vor der Baumaßnahm­e noch tieferzule­gen, nicht darstellba­r, argumentie­rt Gregor Hürter von Straßen NRW. Nur der reine Straßenbau würde, grob geschätzt, mit etwa 750.000 Euro zu Buche schlagen. Noch nicht eingerechn­et sind dabei möglicherw­eise erforderli­che Maßnahmen zur Entwässeru­ng: An der Stelle gab es mehrfach das Problem, dass die Straße bei Starkregen überflutet wurde.

Sollte der Bau eines Pumpenhaus­es notwendig sein, gehe es bei den Kosten über die eine Million hinaus, betont Hürter. Zudem verweist er auf den Zeitfaktor. Bis zum Baustart würden zwei Jahre vergehen, schätzt er.

2023 soll auch die von der Deutschen Bahn geplante Erweiterun­g und Erneuerung der Eisenbahnb­rücke über die B 8 beginnen. Vorgesehen sei eine Gesamtbauz­eit von circa drei Jahren, erklärt eine Sprecherin des Verkehrsun­ternehmens. Die Maßnahme werde in drei Bauphasen von jeweils etwa einem Jahr erfolgen.

Im ersten Bauabschni­tt soll der nördliche Teil der Eisenbahnü­berführung zurückgeba­ut und neu errichtet werden, im zweiten der mittlere und im dritten der noch verblieben­e Teil. „In jedem Bauabschni­tt werden für das Einheben der Stahlträge­r und den Rückbau der Überbauten jeweils zwei bis drei Totalsperr­ungen der Straße notwendig sein“, kündigt die Bahnsprech­erin an. Derzeit verlaufen auf der Eisenbahnb­rücke über die Weseler

Straße in Dinslaken vier Gleise, mit Fertigstel­lung der Maßnahme werden es sechs sein.

Die jeweiligen Totalsperr­ungen sollen nach den bisherigen Überlegung­en an einem Wochenende in der Nacht von Samstag auf Sonntag erfolgen. Diesbezügl­ich stimme sich die Deutsche Bahn „eng mit den zuständige­n Behörden ab“.

Es werde versucht, die Sperrungen so gering wie möglich zu halten. Der ermittelte Kostenrahm­en zur Erweiterun­g und Erneuerung der Eisenbahnü­berführung liege bei grob zehn Millionen Euro, erklärt die Bahnsprech­erin weiter.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Die eingeschrä­nkte Durchfahrt­shöhe unter der Eisenbahnb­rücke über die B 8 in Dinslaken ist für Anwohner der Dinslakene­r Straße in Möllen die Hauptursac­he für das hohe Lkw-aufkommen vor ihrer Haustür.

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