Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Salzwedels Fest fällt aus – nun hoffen Hanseaten auf Wesel
WESEL (RP) Jedes Jahr im Herbst besuchen zahlreiche Delegationen aus Städten und Gemeinden die Hansestadt Wesel zum traditionellen Hansefest. Auch aus Wesel reisen regelmäßig Freunde des hanseatischen Gedankens quer durch die Republik, um an den Feiern anderer Hansestädte teilzunehmen. Ein beliebtes Ziel ist das Hansefest in Wesels Partnertstadt Salzwedel. 2020 musste es wegen der Corona-pandemie abgesagt werden. Auch in diesem Jahr ist das dortige Hansefest am ersten Juni-wochenende abgesagt.
„Ich wäre gern mit der Hanse-gilde Wesel nach Salzwedel gefahren. Seit 1990 pflegen wir eine Städtepartnerschaft. 2020 wurden bereits beide Hansefeste und der geplante Empfang im Weseler Rathaus anlässlich des 30-jährigen Bestehens unserer Städtepartnerschaft abgesagt“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Das letzte Mal, dass sich die Bürgermeisterin und ihre Amtskollegin aus Salzwedel, Sabine Blümel, persönlich gesehen haben, war bei der Weseler Gedenkveranstaltung „Nie wieder Krieg“im Februar 2020. Westkamp hofft, dass das Weseler Hansefest in diesem Jahr Ende Oktober stattfinden und sie eine Delegation aus Salzwedel begrüßen kann.
Die 23.000-Einwohner-stadt Salzwedel in Sachsen-anhalt ist mit Hagerstown (USA), Felixstowe (Großbritannien) und Ketrzyn (Polen) eine von Wesels Partnerstädten. Die Partnerschaft mit Salzwedel ist Ergebnis der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Prägend war zunächst die Hilfe Wesels beim Aufbau der neuen Verwaltungsstrukturen in Salzwedel. Aber auch ganz praktisch konnte in den Anfangsjahren Hilfe geleistet werden. Das Krankenhaus erhielt Medikamente und Verbandsmaterial, die Feuerwehr Ausrüstungsgegenstände. Und als die Telefonverbindungen noch nicht den heutigen Stand hatten, half auch ein Funktelefon über Kommunikationsprobleme hinweg.