Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SPD befragt Landrat zum Testzentrum
Die Spd-kreistagsfraktion drängt auf Antworten zur Zulassung der Einrichtung im Gasthaus Möllen.
VOERDE (aha) Die SPD im Kreis Wesel hat eine Anfrage zum Testzentrum Möllen an den Kreis Wesel und Landrat Ingo Brohl gestellt. Darin fordert sie Antworten zum Zulassungsverfahren und zur Überprüfung. „Verlässliche Coronatests können maßgeblich zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beitragen und, zumindest den negativ getesteten Menschen, 24 Stunden lang ein Stück Sicherheit und Normalität zurückgeben“, so die SPD. In den vergangenen Wochen aber sei das Testzentrum der Minessa Medical Deutschland Gmbh in Voerde-möllen „in die Kritik geraten“. Das habe viele Bürger verunsichert und „konterkariert bisherige Bemühungen um Gesundheitsschutz, Sicherheit und Vertrauen“.
Zuständig für die Zulassung und Überprüfung solcher Schnelltestzentren ist laut SPD der Landrat des Kreises Wesel. Daher verlangt die Spd-kreistagsfraktion in ihrer aktuellen Anfrage Antworten von Ingo Brohl zu den Vorgängen rund um das Testzentrum in Möllen. „Wir möchten mit unseren detaillierten Fragen an den Landrat dazu beitragen, den Vorgang möglichst transparent und für alle sowie nachvollziehbar aufzuarbeiten,“erläutert Max Sonnenschein, Spd-kreistagsmitglied und sozialpolitischer Sprecher der Spd-kreistagsfraktion aus Voerde.
Sonnenschein führt weiter aus, dass die sachliche Aufarbeitung der Vorgänge in Möllen nicht nur für den aktuellen Fall wichtig seien. Sie sollen auch dazu beitragen, „solche oder ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden“. Das sei man den Bürgern nicht zuletzt auch deshalb schuldig, weil sie den durch das Coronavirus hervorgerufenen Einschränkungen „bisher weitgehend vorbildlich und mit großer Besonnenheit gefolgt sind“.
„Wie erfolgte die Auswahl der nun in Voerde-möllen tätigen Firma, der Minessa Medical Deutschland Gmbh, für das Testzentrum in Voerde-möllen?“, will die SPD etwa wissen. Außerdem fragt sie nach den Kriterien, die für die Zulassung des Testzentrums zu erfüllen waren und inwieweit der Kreis Wesel die Erfüllung dieser Kriterien vor der Zulassung überprüft habe. „Fielen bereits vor der Zulassung Mängel beziehungsweise Unstimmigkeiten bei dem Angebot, der Bewerbung beziehungsweise der Qualifikation der Minessa Medical Deutschland Gmbh auf“, fragt die SPD.
Der Kreis Wesel habe das Testzentrum „nach Bekanntwerden von Mängeln“überprüft. Nach Angaben des Kreises habe es mehrere Hinweise von Bürgern auf Probleme gegeben: „Welche Auflagen mussten von dem Testzentrum in diesem Kontext konkret umgesetzt werden und welche hat das Testzentrum umgesetzt, so dass es seine Zulassung behalten konnte?“, fragen die Sozialdemokraten.
Sie möchten zudem wissen, ob nach der Überprüfung weitere Punkte gemeldet oder beanstandet wurden, wann der Kreis Wesel die von der Minessa Medical Deutschland Gmbh betriebenen Testzentren in Hamminkeln und Kamp-lintfort überprüfen will und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen.
Nach Angaben des Kreises Wesel wurde bei der Überprüfung in Möllen festgestellt, dass der Betreiber alle Auflagen umgesetzt habe. Zwischenzeitlich wurde Karl-heinz Eichers (ehemals „Bürger helfen Bürgern“bzw. Bürgerladen in Friedrichsfeld) als Organisator und Personalleiter im Testzentrum Möllen eingesetzt.
Auch eine Überprüfung der Minessa-testzentren in Hamminkeln und Kamp-lintfort ist durch den Kreis bereits bereits erfolgt – ohne Beanstandungen.
Der Firma Minessa seien die „Testentnahme-qualität und die Richtigkeit der Testergebnisse maximal wichtig und sie ist davon überzeugt, dass die Testentnahme-qualität stets maximal gut war und ebenso die Testergebnisses stets richtig waren und sind. Soweit unsere Kenntnis, gibt es auch keinen einzigen nachgewiesenen oder auch nur behaupteten Einzelfall, in dem ein von unserer Mandantin vorgenommener Test ein falsches negatives Ergebnis aufgewiesen habe“, lässt Minessa über ihren Rechtsanwalt mitteilen.