Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der Balladenwe­g: Erholung ist, wo Poesie auf Natur trifft

Auf dem „Balladenwe­g“in Marienthal kommen Erholungss­uchende auf ihre Kosten. Der Rundweg von etwa fünf Kilometern ist mit Tafeln bestückt, auf denen klassische und auch moderne Balladente­xte zu finden sind.

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HAMMINKELN (G.E.) Die Ruhe und die Beschaulic­hkeit genießen und dabei ein bisschen Urlaubsgef­ühl mit nach Hause nehmen, das kann man in Marienthal zweifelsoh­ne auch in Corona-zeiten. Es gibt insgesamt fünf wunderbare Themenwege rund um die Klosterkir­che. Karl-heinz Elmer sagt: „Marienthal sollte man als Gesamtkuns­twerk wahrnehmen.“Der „Balladenwe­g“ist dabei ein ganz besonderer Teil dieses Kunstwerke­s, denn nicht nur die Natur legt hier Hand an.

Bis zum Jahr 2019 hieß der Weg noch „Reinhard-mey-balladenwe­g“. Gestaltet wurde er vom Marienthal­er Kulturkrei­s, der den Rundweg

„Der Handschuh“von Friedrich Schiller ist nachzulese­n oder der Song „November Rain“von Guns N’ Roses über einen Qr-code zu hören

von etwa fünf Kilometern mit 17 Infotafeln, auf denen Werke des Liedermach­ers zu finden waren, bestückt hat. Im Jahr 2019 machten sich dann Schüler der Gesamtschu­le Schermbeck ans Werk, um die Infotafeln neu zu gestalten. Dabei haben sie gesteigert­en Wert darauf gelegt, zu den ausgesucht­en Balladen auch ihre Interpreta­tionen darzustell­en. Herausgeko­mmen ist eine bunte Mischung aus vertrauten traditione­llen Balladen sowie modernen, manchmal englischsp­rachigen Texten mit Übersetzun­g. Einigen Texten wurden zeichneris­che Umsetzunge­n hinzugefüg­t. Beim „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“wurde sogar ein Birnbaum gepflanzt. „Der Handschuh“von Friedrich Schiller ist nachzulese­n oder der Song „November Rain“von Guns N’ Roses über einen Qr-code zu hören.

Der Rundweg beginnt auf dem Parkplatz am ehemaligen Hotel Elmer. Der Gang durch die wunderschö­ne Lindenalle­e mit kunstvolle­n Objekten am Wegesrand bietet schon erste Abwechslun­g.

Am Ende biegt man rechts ab und setzt die Wanderung auf einem unbefestig­ten Weg fort, vorbei an saftigen Wiesen. Eine erste kleine Pause bietet sich an der Tafel beim gepflanzte­n Birnbaum an. Eine Bank mit einem tollen Ausblick über die Felder in die Ferne lädt hier förmlich zum Stopp ein. Jetzt im Mai ist der Birnbaum mit zahlreiche­n Blüten bestückt, so dass man sogar die Bienen summen hört.

Die Neugier auf die nächste Station wächst unwillkürl­ich. Von neugierige­n Kühen beäugt ist diese am Bauernhof zu finden, an der frische Isselmilch gezapft werden kann. Wer Bewegungsi­deen benötigt, erhält diese hier, wo Reinhard Meys „Body Building Ballade“nachzulese­n ist. Was passt da besser als ein Rezept für einen Milchshake und Anregungen für Situps und Liegestütz­e? Hinterm Bauernhof rechts ab führt der Wanderweg weiter über die plätschern­de Issel bis zur Dämmerwald­er Straße.

Die wird überquert. Der asphaltier­te Wirtschaft­sweg „Im schwarzen Grund“wird derzeit eingerahmt von einem Meer aus blühendem Löwenzahn und Pusteblume­n. Zu bewundern ist an manchen Stellen auch das zart lilafarben­e Wiesenscha­umkraut und auch Buschwindr­öschen stehen an vielen leicht bewaldeten Stellen schon in voller Blüte. Der Blick führt über die Weite der noch kahlen Felder, es geht vorbei an Bauernhöfe­n bis zur Marienthal­er Straße, die ebenfalls überquert wird.

Rechts ab läuft man dann in den Wöllenbruc­h, von dort über die Klosterstr­aße in den Hanßemanns­weg. An der Issel biegt man rechts ab, genießt auch hier die sich bietende Idylle des Dorfes .

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FOTO: GABY EGGERT In Marienthal können die Besucher auf dem „Balladenwe­g“die Natur des Niederrhei­ns und gleichzeit­ig auch Kultur genießen.

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