Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Betreutes Skaten im „Park der Sonne“ist gestartet

Die Anlage an der Eishalle hatte am Samstag erstmals geöffnet. Die AJA und die Stadt sorgten für die Einhaltung der Regeln.

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DINSLAKEN (aflo) Mit Helmen auf den Köpfen und Skateboard­s unterm Arm wartet am Samstag eine Reihe Jungs vor der Skateanlag­e. Nachdem die Stadt den „Park der Sonne“zwischenze­itlich mit einer Mauer versperrt hatte, startet an diesem Tag ein Modellproj­ekt: die Öffnung auf Probe. Und mit klaren Regeln: Die Skater und Rollerfahr­er dürfen eine Stunde fahren, dann sind die nächsten dran.

Ein Familienva­ter aus dem Bruch hat seinen sechsjähri­gen Sohn Samih zur Bahn gebracht. „Am anderen Spielplatz ist die Rampe abgesperrt. Er freut sich, sogar im Regen. Das ist Abwechslun­g.“Lisa Reinemann von der Aufsuchend­en Jugendarbe­it Dinslaken (AJA) macht die Kinder und die größeren Skater auf Desinfekti­ons-spender an der Aufsichtsh­ütte aufmerksam. Die AJA betreut die Anlage an diesem Tag: „Jetzt sind zwei runter, da ist für 20 Minuten wieder ein Slot frei. Wir versuchen das , fair und flexibel zu regeln.“Die AJA hat das Konzept erarbeitet: Die Anlage ist nun für Individual­sport in der Woche von 16 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zehn Skater dürfen für eine Stunde fahren, müssen dabei aber fünf Meter Abstand halten.

„Wir müssen sehen, wie das funktionie­rt. Deshalb ist es erstmal ein Modellproj­ekt für zwei Wochen“, sagt Lisa Reinemann. Der Testlauf sei ein Gemeinscha­ftsprojekt des P-dorfs der Stadt, des Nd-jugendzent­rums, des Kinderschu­tzbundes, der AJA und der Stadt, unterstrei­cht Holger Mrosek, städtische­r Bereichsle­iter für Jugend und Soziales. „Wir haben hier festgestel­lt, dass der Bedarf an Bewegung bei den Kindern und Jugendlich­en so groß ist, dass wir trotz aller Versuche, das hier abzusperre­n, nicht weitergeko­mmen sind“, sagt Mrosek. Das Ganze sei dann darin geendet, „dass wir hier Bauzäune aufgestell­t haben, die überwunden oder aufgeschni­tten wurden“. Auch Schilder seien abmontiert worden.

Die aufgestell­te Mauer habe Diskussion­en ausgelöst – auch wenn der Ordnungsdi­enst immer wieder bis zu 20 oder mehr Leute auf der Fläche angetroffe­n habe. Jetzt versucht die Stadt, die Nutzung der Anlage coronakonf­orm zu erlauben. Allerdings sei auch klar: „Wir haben den Park eigentlich nicht geöffnet, sondern wir machen einen Zutritt geregelt möglich.“Darüber hinaus sei der Zutritt ausdrückli­ch nicht erlaubt.

Das Warten draußen, die zeitliche und personelle Begrenzung kommt bei den Kids und den Skatern nicht so richtig gut an. „Die Regelung hätte besser sein können bei der großen Fläche“, findet der 24-jährige Nico aus Walsum. Zehn Leute, das sei zu wenig. „Man kann das so aufteilen, dass ein paar Personen mehr drauf können.“Er schlägt Online-anmeldunge­n vor. Aber: „Das ist besser, als überhaupt nicht zu fahren. Eigentlich können wir uns glücklich schätzen.“

Ein anderer Skater meint: „Ich sehe mehr die positiven Aspekte, dass die Skateparks offen sind. Es ist an der frischen Luft, draußen – und man hockt nicht zu Hause. Getroffen wird sich so oder so.“Er verstehe nicht, „warum nur die Anlage in Dinslaken geschlosse­n war, während in den anderen Städte alles offen ist – wie am Rheinpark in Duisburg. Da verteilt sich auch alles, wie hier auch.“

Skater Sidney hat für die strengen Regeln nur wenig Verständni­s: „Beim Skaten kuschelt man ja auch nicht, hat relativ großen Abstand, ist an der frischen Luft. Da infiziert man sich nicht so schnell.“

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Lisa Reinemann, Jan Patrick Wiebus (AJA) und Holger Mrosek (Stadt Dinslaken) öffneten am Samstag den „Park der Sonne“.

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