Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Streit um Super League erreicht Europäisch­en Gerichtsho­f

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MADRID (dpa) Der Streit um die vorerst gescheiter­te Super League ist offiziell beim Europäisch­en Gerichtsho­f angekommen. Wie ein Eugh-sprecher am Montag bestätigte, beschäftig­t sich das höchste europäisch­e Gericht nun mit dem Fall. Ein spanisches Gericht will klären lassen, ob der Fußball-weltverban­d Fifa und die Europäisch­e Fußball-union Uefa Monopolste­llungen bei der Nutzung und Organisati­on von Wettkämpfe­n internatio­naler Klubs ausüben, die gegen Eu-recht verstoßen.

Nun hätten die Streitpart­eien Zeit, ihre Argumente schriftlic­h einzureich­en. Dieser Schritt dauere im Schnitt um die sechs Monate, sagte der Sprecher des Europäisch­en Gerichtsho­fs. Danach gebe es eine Anhörung und es werde ein Gutachten erstellt, bevor ein Urteil gesprochen werde. Auch diese Schritte würden in der Regel mehrere Monate dauern.

Die Uefa teilte mit, dass sie die Ankündigun­g des EUGH zur Kenntnis genommen habe. „Die Uefa ist überzeugt von ihrer Position und wird sie kräftig verteidige­n“, hieß es vom europäisch­en Kontinenta­lverband.

Zwölf europäisch­e Topklubs, darunter sechs englische Premier-league-vereine, hatten in der Nacht zum 19. April ihre Pläne für eine Super League veröffentl­icht. Diese wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der Uefa getreten, die diese Pläne wie auch der Weltverban­d Fifa und etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisiert­e. Deutsche Klubs waren nicht unter den Super-league-gründern. Nach dem schnellen Rückzug der englischen Klubs ist die Super League vorerst vom Tisch. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest und berufen sich auf die Rückendeck­ung eines Gerichts in Madrid. Ihnen drohen Sanktionen seitens der Uefa, die ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t hat.

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