Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Geschäftsführer Wehrle bleibt beim 1. FC Köln
KÖLN (dpa) Alexander Wehrle bleibt dem Fußball-bundesligisten 1. FC Köln auch nach der Freistellung seines Geschäftsführerkollegen Horst Heldt erhalten. „In einer der wohl schwierigsten finanziellen Situationen der Klubhistorie ist man sich der Verantwortung ganz bewusst. Ich könnte nicht in den Spiegel schauen, wenn ich jetzt sagen würde, ich übernehme keine Verantwortung mehr. Wir haben extreme Herausforderungen vor uns“, sagte Wehrle am Montag mit Bezug auf die Folgen der anhaltenden Corona-pandemie.
Der mit dem Ligakonkurrenten VFB Stuttgart in Verbindung gebrachte Fc-finanzgeschäftsführer schloss einen Vereinswechsel aus: „Ich respektiere die Haltung meines Arbeitgebers, dass man mich nicht aus einem Vertrag herauslässt, der bis 2023 geht. Deshalb habe ich den Verantwortlichen aus Stuttgart abgesagt. Das Thema ist erledigt.“
Die Kölner hatten sich am Sonntag von Sport-geschäftsführer Heldt getrennt, obwohl der Klub zuvor mit einem 5:1-Sieg in der Relegation über Holstein Kiel den Klassenverbleib geschafft hatte. Darüber hinaus war auch über einen Abschied von Wehrle spekuliert worden.
Die Aufgabe von Heldt bei der strategischen Ausrichtung des sportlichen Bereichs und der Kaderplanung soll zunächst Vorstandsberater Jörg Jakobs übernehmen. Als Dauerlösung ist der auch an der Kölner Sporthochschule Beschäftigte jedoch nicht eingeplant. „Der Begriff interim steht als Überschrift darüber. Ich sehe mich nicht in einer langfristigen Rolle“, kommentierte Jakobs. In Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Steffen Baumgart ist Jakob mächtig gefordert. Zwar bleiben die Kölner bei den Einnahmen auf Bundesliga-niveau, müssen aber dennoch sparen. Laut Vorgabe des Vorstandes wird ein Transfererlös über 20 Millionen Euro angestrebt. „Wir haben eine unglückliche Kader-struktur, stehen vor der Glaskugel und wissen nicht, wie der Sommer ablaufen wird“, bekannte Jakobs.