Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Umbruch bei BW Wertherbruch
Der Fußball-a-ligist muss künftig weitgehend ohne Maximilian Katemann sowie Marcus Glaser und Carsten Hansen, die sich verstärkt dem Trainerjob widmen, auskommen. Neuzugänge gibt es nur aus dem eigenen Nachwuchs.
Der Fußball-a-ligist muss weitgehend ohne Maximilian Katemann, Marcus Glaser und Carsten Hansen auskommen.
HAMMINKELN Rene Olejniczak charakterisiert die Zwangspause wegen der Coronavirus-pandemie auf seine Art. „Irgendwie haben wir uns im Tiefschlaf befunden“, sagt der Trainer des Fußball-a-ligisten BW Wertherbruch. Dies habe sich auch ein wenig auf das Personalkarussell ausgewirkt. Bei den Blau-weißen dreht dies sich kaum. Externe Neuzugänge sind Fehlanzeige. Dies ist allerdings auch der Philosophie bei den Wertherbruchern geschuldet. „Wir setzen einfach knallhart auf die Jugend und ziehen das konsequent durch“, sagt der Coach. Der 35-Jährige geht im Sommer in seine fünfte Bww-saison. Und in dieser Zeit gab es gerade mal einen Neuzugang, der nicht aus den eigenen Reihen stammte.
„Wir setzen einfach knallhart auf die Jugend und ziehen das konsequent durch“Rene Olejniczak Trainer von BW Wertherbruch
„Einer ist schon wenig“, räumt Olejniczak ein. Jan Hegmann war vor zwei Jahren vom FC Heelden zur Anlage an der Schulstraße gewechselt. Der Stürmer habe aber auch schon sehr viele Spieler aus seinem Kader gekannt, so der BWW-TRAIner. Grundsätzlich wehrt sich der Coach natürlich nicht gegen Neue aus anderen Vereinen. „Wenn es sich ergibt und es passt, dann sage ich nicht nein.“
Letztlich sehe er es aber als seine Hauptaufgabe an, Talente aus der eigenen Jugend zu integrieren. Dieses Vorhaben will Rene Olejniczak auch in der neuen Saison umsetzen. Mit Finn Hübers rückt ein Keeper aus dem eigenen Nachwuchs hoch, zudem versucht sich Florian Wilmink erstmals im Seniorenbereich. Letzteren sieht der Coach im defensiven Bereich. „Aber ich muss mir da noch ein Bild in der Vorbereitung machen.“Mit den zwei hochgezogenen Talenten aus den eigenen Reihen liege die Zahl der Kicker aus Wertherbruch im Kader für die Spielzeit 2021/22 „bei gefühlt 80 bis 90 Prozent“.
Richtige Abgänge muss Rene Olejniczak auch nicht verkraften. Allerdings treten einige Spieler aus dem aktuellen Kader so langsam den Rückzug an. Nur noch als Stand-bySpieler stehen Marcus Glaser und Maximilian Katemann zur Verfügung. Beim 30-jährigen Stürmer Katemann liegt der Grund dafür im beruflichen Umfeld. Marcus Glaser agierte in der nach wenigen Runden abgebrochenen und später annullierten Saison – hier nahm BWW übrigens Platz 13 ein – als spielender Co-trainer.
„Nun widmet er sich noch mehr dem Co-trainerjob“, sagt Rene Olejniczak über den Aufgabenschwerpunkt des Innenverteidigers. Einen ähnlichen Werdegang strebt Carsten Hansen an. „Er wird nun freiwillig unser dritter Torhüter“, so sein Trainer. Statt zwischen den Pfosten zu stehen, legt der 31-jährige Hansen seinen Fokus verstärkt auf die Aufgabe als Torwarttrainer. Neben dem Youngster Finn Hübers besitzt BW Wertherbruch mit Micha Schlebes auch einen Schlussmann im besten Fußballeralter – 26 Jahre. David Naves wechselt in die zweite Mannschaft von BWW. „Er soll da Spielpraxis sammeln, bleibt für uns aber ein Perspektivspieler“, sagt Olejniczak über den rechten Verteidiger, der erst seit 2019/20 bei den Senioren spielt. Bei den minimalen Veränderungen hofft Rene Olejniczak, dass „wir genauso gut aufgestellt sind wie in der Spielzeit 2020/21“.
Sollte Corona normales Training ohne Tests und viele Freundschaftsspiele zulassen, dann kann sich der Coach auch ein modifiziertes Spielsystem vorstellen. Derzeit wird von defensiv im 5-4-1 auf 3-4-3 in der Offensive umgeschaltet. Dabei hapere es schon mal im Umschaltspiel. In den Trainingseinheiten könne er das im Moment nicht einstudieren. Schließlich übt BWW bisher nur dienstags und dies kontaktlos.
Für den Trainer geht es in der Vorbereitung zudem hauptsächlich darum, die „typische Fußballer-muskulatur zu stärken“. Die hat neben vielen anderen Bereichen auch unter dem Corona-lockdown gelitten.