Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Vorräte reichen kaum noch für Zweitimpfungen
DÜSSELDORF (anh) Wenige Tage vor dem Fall der Priorisierung bremsen neue Lieferverzögerungen die Impfkampagne. „In den Impfzentren stehen bis mindestens Mitte Juni keine Termine für Erstimpfungen zur Verfügung“, teilte das Nrw-gesundheitsministerium mit. Die Lagerbestände seien nahezu vollständig aufgelöst. Ab Montag würden keine neuen Termine mehr freigeschaltet, auf den Reservelisten dürften die Zentren nur noch Bürger mit ausstehender Zweitimpfung führen.
Selbst für die Zweitimpfungen wird es knapp: In der übernächsten Woche stehen laut Ministerium in den Nrw-zentren 566.000 Zweitimpfungen an. Doch pro Woche erhält das Land vom Bund für die Impfzentren nur 530.000 Dosen. Um die Lücke zu stopfen, hat NRW nur eine kleine eiserne Reserve. „Für die Tage, in denen der Bedarf an Zweitimpfungen höher ist als die zugelieferten Mengen, hat das Land geringe Rückstellungen gebildet, die dafür eingeplant sind“, erklärte die Sprecherin von Karl-josef Laumann (CDU).
Die Opposition kritisierte das Vorgehen. „Ab Montag ist in den Spritzen nur noch heiße Luft. Das ist wie Happy Hour in einer Sperrstunde“, sagte Thomas Kutschaty, Chef der Spd-fraktion. Jetzt sei auch noch Familien Hoffnung gemacht worden, obwohl kein zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung stehe. Von Montag an dürfen bundesweit Kinder ab zwölf Jahren geimpft werden. Leitartikel, Wirtschaft