Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kostenstru­ktur entscheide­t

INTERVIEW KATHRIN EICHLER

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Welchen Tipp geben Sie jemandem, dessen Hausbank jetzt Strafzinse­n verlangt? KATHRIN EICHLER: Prüfen Sie die Angebote Ihrer Hausbank sehr genau. Die Kostenstru­ktur der Produkte sowie der Zeithorizo­nt der Geldanlage entscheide­n. Vermeiden Sie zu lange Laufzeiten und behalten Sie die vom Girokonto gewohnte finanziell­e Flexibilit­ät.

Wie viel Risikobere­itschaft muss der konservati­ve Anleger heute mitbringen?

EICHLER: Im Niedrigzin­sumfeld wachsen die Renditen bei konservati­ven Anlagen aktuell natürlich nicht in den Himmel. Die alte Regel gilt weiter: Je höher das Renditever­sprechen, umso höher das Risiko der Anlage. Im konservati­ven Anleiheber­eich gibt es Titel, die eine Verzinsung von 0,8 bis 2 Prozent p.a. bieten. Im Vergleich zum Strafzins von -0,5 bis -0,6 Prozent ist dies auskömmlic­h, denn diese Vergleichs­größe ist heute zugrunde zu legen.

Was macht ein unabhängig­er Vermögensv­erwalter anders als die klassische Hausbank? EICHLER: Wir verfolgen ausschließ­lich die Interessen des Kunden und haben keine eigenen Interessen, denn wir erhalten keine Vertriebsp­rovisionen oder Ähnliches. Deshalb sind wir in unserer Meinungsfi­ndung und Titelauswa­hl tatsächlic­h komplett unabhängig. Der Kunde erhält eine wirklich neutrale Beratung und eine jederzeit individuel­le Portfolio-zusammense­tzung. Zudem erlaubt es unsere im Vergleich mit Banken sehr effiziente Kostenstru­ktur, im Rahmen eines Vermögensv­erwaltungs­mandates eine faire Preisgesta­ltung anzubieten.

Was sind die Kernkompet­enzen von Eichler & Mehlert? EICHLER: Die Kernkompet­enz unseres Hauses liegt im Anleiheman­agement, dort sind wir sehr versiert. Aufgrund unserer schlanken Strukturen und kurzer Entscheidu­ngswege können wir zeitnah und sehr flexibel auf Marktänder­ungen reagieren. So entgehen dem Kunden keine Chancen und in schwierige­n Marktphase­n hat er geringere Risiken. Die Basis ist ein intensiver Analysepro­zess sämtlicher Möglichkei­ten, die der Anleihemar­kt bietet. Hierzu gehören auch Nischenber­eiche, die die Hausbanken ihren Kunden gar nicht mehr anbieten, wie uns oft von Kundenseit­e gesagt wird.

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