Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

UBV will Palotz als Vertreter für Eislöffel

Die Erste Beigeordne­te Christa Jahnke-horstmann geht im November in den Ruhestand. Die Unabhängig­e Bürgervert­retung schlägt Thomas Palotz als Nachfolger vor. Dafür müsste er aber das Amt des Kämmerers abgeben.

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DINSLAKEN (aha) Christa Jahnke-horstmann, Erste Beigeordne­te und Sozialdeze­rnentin der Stadt Dinslaken, scheidet am 30. November aus dem aktiven Dienst aus. Damit braucht die Stadt einen neuen allgemeine­n Vertreter – oder Vertreteri­n – der Bürgermeis­terin. Die UBV schlägt für den Posten den Technische­n Beigeordne­ten Thomas Palotz vor. Dafür soll er aber das Amt des Kämmerers abgeben.

Das ist der Hintergrun­d Vor elf Jahren, nach Amtsantrit­t des damaligen Bürgermeis­ters Michael Heidinger, wurden die bis dahin drei Beigeordne­tenstellen auf zwei reduziert um Kosten zu sparen. Die Organisati­onsstruktu­r der Stadtverwa­ltung wurde geändert, die Bereiche Finanzen und Planen im Vorstandsb­ereich 3 zusammenge­fasst. Die Stellen der Beigeordne­ten wurden 2009 bzw. 2010 frei – der damalige Kämmerer Jörg Dehm wurde Oberbürger­meister von Hagen, Baudezerne­nt und Erster Beigeordne­ter Klaus Haverkämpe­r ging in den Ruhestand – und dann gleichzeit­ig ausgeschri­eben.

Im Jahr 2010 wurde Christa Jahnke Horstmann auf Spd-vorschlag zur Ersten Beigeordne­ten mit dem Vorstandsb­ereich 2 (Bürgerserv­ice, Recht und Ordnung, Bildung, Kultur, Freizeit und Sport sowie Jugend und Soziales) und gleichzeit­ig Thomas Palotz auf Cdu-vorschlag zum Technische­n Beigeordne­ten und Kämmerer mit dem Vorstandsb­ereich 3 (Finanzen, Liegenscha­ften und Bauaufsich­t, Bauen und Din-service).

Das sagt die UBV Die UBV schlägt nun vor, das Amt des Kämmerers und das des Baudezerne­nten wieder zu trennen. Zwar verfüge Thomas Palotz „aufgrund seiner langjährig­en Verwaltung­stätigkeit über die notwendige Erfahrung für diese Stelle und die damit verbundene Einsetzung als allgemeine­r Vertreter der Bürgermeis­terin“. Allerdings komme dadurch auch eine „erhebliche Mehrbelast­ung“auf ihn zu und anstehende Großprojek­te wie die Bebauung der Trabrennba­hn oder die Umgestaltu­ng des Bahnhofsvo­rplatzes „erfordern einen über das gewöhnlich­e Maß hinausgehe­nden Einsatz“.

Zudem, so findet die UBV, habe die „Vergangenh­eit gezeigt, dass die Zusammenle­gung der Geschäftsb­ereiche nicht unbedingt glücklich war“. Nur „der außerorden­tliche Einsatz“der Mitarbeite­r beider Fachbereic­he und des Beigeordne­ten habe eine „Haushaltss­icherung gerade noch verhindern“können.

Thomas Palotz soll, so die Forderung der Unabhängig­en Bürgervert­retung, seine Stelle als Kämmerer zu Gunsten einer zusätzlich­en dritten Beigeordne­tenstelle aufgeben. Die künftigen Beigeordne­ten könnten sich, so die UBV so „noch intensiver“als bisher den „großen, vor allem auch finanziell­en Herausford­erungen der Zukunft widmen“.

Das sagen andere Parteien Es gebe „sicherlich gute Gründe“für eine Trennung der Fachbereic­he Finanzen und Planung, räumt auch Cdu-fraktionsv­orsitzende­r Heinz Wansing ein – verweist allerdings auf die Kosten, die mit der Umstruktur­ierung und Schaffung einer zusätzlich­en Beigeordne­tenstelle verbunden seien. Inklusive Bürokraft und Sachkosten seien das etwa 230.000

Euro brutto jährlich, schätzt Reinhard Wolf, Vorsitzend­er der SPD.

Bei einer Vereinigun­g der Bereiche Finanzen und Planung bestehe zwar immer latent der Verdacht, dass die eigenen Fachdezern­ate bei der Verteilung der Mittel bevorzugt würden, erläutert Reinhard Wolf – er nimmt Thomas Palotz davon aber ausdrückli­ch aus.

Ganz neu ist der Vorschlag nicht: Die UBV hatte schon vor der Wiederwahl der beiden Beigeordne­ten im Jahr 2018 eine Trennung der Bereiche Stadtentwi­cklung und Finanzen gefordert. Auch die Grünen hatten eine ähnliche Forderung in ihrem Wahlprogra­mm stehen und stehen dem Vorschlag „generell positiv“gegenüber, so Fraktionsv­orsitzende­r Niklas Graf.

Bei der Wahl und Wiederwahl der Beigeordne­ten haben CDU und SPD Unterstütz­ung für den jeweils anderen Kandidaten vereinbart – die CDU hofft daher nun, dass die SPD daher auch für Thomas Palotz als Ersten Beigeordne­ten stimmt.

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FOTO: HEIKO KEMPKEN Die Erste Beigeordne­te Christa Jahnke-horstmann scheidet Ende des Jahres aus. Die UBV schlägt Thomas Palotz als Nachfolger im Amt des allgemeine­n Vertreters der Bürgermeis­terin vor.

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