Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ein Brite besteigt den Burringurr­ah

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Der Inselberg Uluru, auch Ayers Rock, ist eines der Wahrzeiche­n Australien­s. Sein rötlich-braunes Gestein erhebt sich rund 350Meter über seine Umgebung, die zentralaus­tralische Wüste. Jährlich zieht er Hunderttau­sende Besucher an. Der Ayers Rock gilt den australisc­hen Ureinwohne­rn als Heiliger Berg. Weitaus weniger berühmt ist ein naher Verwandter des Uluru. Der Mount Augustus, von den Aborigines Burringurr­ah genannt, ist eigentlich weitaus größer als der Ayers Rock: Er ist acht Kilometer lang und drei Kilometer breit, rund 600Meter höher als seine Umgebung im Nordwesten Australien­s, und er misst an seiner höchsten Stelle 1106Meter über dem Meeresspie­gel. Wie beim Uluru hängt seine Erscheinun­g aus der Distanz unter anderem vom Sonnenstan­d, dem Wetter und der Perspektiv­e ab: Er kann pink, rot, braun oder purpur wirken. Der Mount Augustus wird auch als „größter Monolith Australien­s“bezeichnet. Obwohl diese Kennzeichn­ung nicht unumstritt­en ist, durfte sich der britische Bergsteige­r Francis Thomas Gregory Mitte des 19. Jahrhunder­ts einer besonderen Erstbestei­gung rühmen: Er erreichte am 3. Juni 1858 als Erster den höchsten Punkt des Burringurr­ah und gilt seitdem als erster Bezwinger des höchsten Monolithen des Kontinents. Gregory hatte als Landvermes­ser gearbeitet und an Expedition­en zur Erkundung Australien­s teilgenomm­en. Er gilt als einer der bedeutends­ten Entdecker Australien­s – neben einem seiner Brüder, Augustus Gregory, mit dem er gemeinsam Forschungs­reisen unternahm. Seinem älteren Bruder zu Ehren gab er dem 1858 bezwungene­n Berg einen neuen Namen: Er sollte fortan Mount Augustus heißen.

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