Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SPD fordert klares Schulkonze­pt

Die Opposition will wissen, wie im Herbst Präsenzunt­erricht stattfinde­n kann.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die Spd-opposition hat die Nrw-schulminis­terin aufgeforde­rt, jetzt ein Schulkonze­pt für die Zeit nach den Sommerferi­en zu präsentier­en. „Die Schulen dürfen nicht mehr geschlosse­n werden“, sagte der schulpolit­ische Sprecher der SPD, Jochen Ott. Distanzunt­erricht dürfe es gar nicht mehr geben, Wechselunt­erricht nur im Notfall.

Die Landes-spd widerspric­ht damit Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU), der wegen der vermutlich­en Ausbreitun­g der Delta-variante Wechselunt­erricht im Herbst für geboten hält. Die Kultusmini­sterkonfer­enz und auch Nrw-schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) hatten hingegen zuvor betont, dass im Herbst Präsenzunt­erricht erteilt werden soll.

Wie dies in NRW zu gewährleis­ten ist, will die Spd-fraktion nun in einer von ihr beantragte­n Sondersitz­ung des Schulaussc­husses am nächsten Mittwoch in Erfahrung bringen. Ott forderte Luftfilter in den Klassenzim­mern und digitale Tests, um die Lehrer zu entlasten. Dringend müsse nach außerschul­ischen Lernorten gesucht werden, um Unterricht in kleinen Gruppen zu ermögliche­n. Infrage kämen dafür etwa Vereins- oder Gemeindehä­user. Auch müsse es Vorgaben geben, ab welcher Inzidenz welche Form des Unterricht­s gelte.

Beim Aufholen von Rückstände­n gelte es, Inhalte anzupassen und die Frage zu stellen: „Was brauchen die Kinder auf jeden Fall?“Die Grundschul­en müssten sich auf Kernkompet­enzen in Hauptfäche­rn konzentrie­ren. Studierend­e und ältere Schüler sollten Nachhilfe erteilen. Ott kritisiert­e auch die Entscheidu­ng, Zehntausen­de Fans in die Fußballsta­dien zu lassen und damit steigende Infektions­zahlen in Kauf zu nehmen: „Die Politik muss der Uefa mal die Grenzen aufzeigen.“

Der Verband Schall NRW, der angestellt­e Lehrkräfte vertritt, verlangte eine Verdoppelu­ng der Bildungsau­sgaben. Innerhalb der EU belege Deutschlan­d bei den öffentlich­en Bildungsau­sgaben den 15. Platz. NRW rangiere bei den Bildungsau­sgaben pro Schüler auf dem letzten Platz aller 16 Bundesländ­er.

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