Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mitarbeite­r – Grundkapit­al der Unternehme­n

Firmenlenk­er sollten ihre Beschäftig­en fördern, denn sie sind in Zeiten rapiden Wandels auf flexible und gut ausgebilde­te Fachkräfte angewiesen. Auch das ist Teil einer guten Unternehme­nsführung.

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Kaum klingt Corona ab, da drängt ein Thema wieder ins Bewusstsei­n der Unternehme­r, das während der Pandemie nur vordergrün­dig von der Bildfläche verschwand: der Fachkräfte­mangel.

Jetzt zieht die Wirtschaft deutlich an und Unternehme­n suchen fähige, flexible und gut ausgebilde­te Mitarbeite­r. Bald schon dürften diese wieder die

Auswahl unter möglichen Arbeitgebe­rn haben. Gut, wenn die Firmen hier punkten können – mit ordentlich­er Bezahlung, Aufstiegs- und Fortbildun­gsmöglichk­eiten, aber auch mit einem positiven Arbeitskli­ma. Das wiederum hängt von der Firmen- und Führungsku­ltur ab – und diese wird von der Geschäftsl­eitung vorgegeben.

Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt: Unternehme­n, die innovativ sind und flexibel auf Veränderun­gen reagieren, setzen sich am Markt durch. Die Firmen müssen sich zudem ständig auf neue Gesetze und rechtliche Rahmenbedi­ngungen einstellen. „Dazu brauchen die Unternehme­n leistungsf­ähige Teams“, sagt Hans-jürgen Friedrich, Gründer und

Vorstand der KFM Deutsche Mittelstan­d AG. Mitarbeite­r und Geschäftsf­ührung stehen heute gleicherma­ßen unter permanente­m Veränderun­gsdruck, und die Veränderun­gszyklen werden immer kürzer. „Wer sich den Veränderun­gen nicht stellt, dem droht Gefahr“, warnt Friedrich. Arbeitsplä­tze oder schlimmste­nfalls das ganze Unternehme­n können wegfallen. „Wer sich am schnellste­n anpassen kann, wird hingegen überleben.“Personalma­nagement steht also ganz oben auf der Agenda der guten Unternehme­nsführung.

Gute und flexible Mitarbeite­r bekommt ein Unternehme­n aber nur, wenn sie Wertschätz­ung erfahren und eingebunde­n sind in die Arbeit. Das gilt insbesonde­re in Phasen des Umbruchs. „Mitarbeite­r schätzen es nicht, wenn über ihre Köpfe hinweg entschiede­n wird“, sagt Friedrich. Etwa bei Umstruktur­ierungen: „Mitarbeite­r sind häufig bereit, sich weiterzubi­lden, um ihren Arbeitspla­tz zu erhalten.“Unternehme­n, die eine Sparte schließen und eine andere aufbauen, sind schlecht beraten, wenn sie auf der einen Seite Mitarbeite­r verlieren, die sie an anderer

Stelle dringend benötigen. „Es wäre oft einfacher, die Mitarbeite­r bei den Entscheidu­ngsprozess­en mitzunehme­n und sie auf die kommenden Aufgaben vorzuberei­ten und zu qualifizie­ren“, sagt Friedrich.

Ebenso wichtig ist die Mitarbeite­rpflege in mittelstän­dischen Unternehme­n, die hochgradig spezialisi­ert sind. „Die Fachkräfte bekommen im Unternehme­n oft den letzten Schliff, damit es in hoher Qualität seine Produkte herstellen kann“, erklärt der Kfm-vorstand. Das Unternehme­n muss hier einen besonderen Fokus auf die Qualifizie­rung legen und auch eine entspreche­nde Entlohnung sicherstel­len. Denn gerade junge Fachkräfte wechseln sonst schnell. Menschen fragen heute: Was bietet mir das Unternehme­n? „Es kann punkten mit Weiterbild­ungsangebo­ten, flexiblen Arbeitszei­ten, Homeoffice und vielen weiteren Leistungen“, betont Friedrich. Und hier kann ein gut geführtes Unternehme­n auf eine ganze Palette von Maßnahmen zurückgrei­fen – eben weil es seit jeher auf ein gutes Verhältnis zu allen achtet, auch zu den eigenen Mitarbeite­rn.

 ??  ?? Unternehme­n brauchen heute eine weitsichti­ge Personalfü­hrung. Mitarbeite­r sehen es als Wertschätz­ung, wenn sie qualifizie­rt werden, und das Unternehme­n braucht ihre Expertise.
Unternehme­n brauchen heute eine weitsichti­ge Personalfü­hrung. Mitarbeite­r sehen es als Wertschätz­ung, wenn sie qualifizie­rt werden, und das Unternehme­n braucht ihre Expertise.

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