Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Bischofsmü­tzen, damit Autos Bürgerstei­g meiden

An einer Engstelle auf der Wackenbruc­her Straße kommt es immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n.

- VON KLAUS NIKOLEI

WESEL Anfang April hatten Yves Schuyesman­s und Nachbarn, die an der Wackenbruc­her Straße auf dem Fusternber­g wohnen, im Gespräch mit unserer Redaktion beklagt, dass so mancher Autofahrer in der Tempo-30-zone viel zu schnell unterwegs seien und an einer Engstelle auch über den Bürgerstei­g fahren würden. Parallel dazu hatten sich auch die Grünen um das Thema gekümmert und einen entspreche­nden Antrag an die Verwaltung geschickt. Zwei Wochen später folgte auch die SPD und forderte unter anderem den Einbau von Pfosten an der Engstelle.

Nun ist die unbefriedi­gende Verkehrssi­tuation auf dem Fusternber­g am heutigen Mittwoch Thema im Weseler Verkehrsau­sschuss. Und alles deutet darauf hin, dass die Verwaltung eine Lösung des Problems gefunden hat. Zwar haben Geschwindi­gkeitsmess­ungen im Mai nicht unbedingt ergeben, dass auf der Wackenbruc­her Straße, auf der Tempo 30 gilt, überdurchs­chnittlich schnell gefahren wird. Aber die Verwaltung sieht Handlungsb­edarf bezüglich der Situation am Haus mit der Nummer 98, in dem Yves Schuyesman­s wohnt. In der Vorlage der Verwaltung zum Ausschuss heißt es unter anderem, dass trotz des Gegenverke­hrs viele Verkehrste­ilnehmer in die Engstelle fahren würden und einer oder gar beide sich begegnende­n Fahrzeuge auf den Gehweg ausweichen. „Hier wäre auf lange Sicht für beide Seiten die Anlage eines Hochbordes zur barrierefr­eien Gestaltung der Haltestell­en wünschensw­ert.“In der Zwischenze­it empfiehlt die Stadt die Installati­on von klappbaren, vertikalen Leiteinric­htungen, sogenannte Bischofsmü­tzen – und zwar über die Gesamtläng­e der Engstelle. Solche Bischofsmü­tzen hätten auch in der Ortsdurchf­ahrt Büderich einige Jahre Jahre wertvolle Dienste geleistet.

Pfosten aufzustell­en, wie von der SPD vorgeschla­gen, hält die Verwaltung für keine gute Idee. Begründung: „Sie müssen 50 Zentimeter von der Fahrbahnka­nte entfernt aufgestell­t werden und würden damit mittig in der Gehwegfläc­he stehen.“Neben den Bischofsmü­tzen sollen übrigens auch Verkehrsze­ichen „Einseitig verengte Fahrbahn“auf die Engstelle hinweisen. Wann die Bischofsmü­tzen und die Schilder aufgestell­t werden, steht noch nicht fest. Aber alles soll kurzfristi­g aufgestell­t werden. Außerdem, auch das geht aus der Verwaltung­svorlage hervor, sollen auf Wunsch der SPD Geschwindi­gkeitsanze­igetafel im Bereich der Kita an der Wackenbruc­her Straße aufgestell­t werden, damit Autofahrer sehen, ob sie dort womöglich zu schnell unterwegs sind. Schuyesman­s, der mehrfach vergeblich versucht hatte, das Problem durch Anrufe beim Ordnungsam­t zu lösen, dürfte sich über die Pläne der Verwaltung freuen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany