Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schreckmoment beim Trainingsauftakt des MSV Duisburg
Bei der ersten Einheit des Fußball-drittligisten verletzt sich Neuzugang Marvin Bakalorz am Sprunggelenk. Sorgen bereitet auch Orhan Ademi.
NIEDERRHEIN ( T.K.) Die erste Trainingseinheit des Fußball-drittligisten MSV Duisburg ging gerade ihrem Ende entgegen, als sich Marvin Bakalorz mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasenplatz krümmte. Der ehemalige Erstliga-kicker, bei den Zebras als „Königstransfer“einsortiert, war nach einem Zweikampf mit Gastspieler Herdi Bukusu umgeknickt und musste danach die Einheit abbrechen.
Der Schreckmoment warf einen merklichen Schatten auf den Aufgalopp, der bedingt durch den Wetterumschwung ohnehin nicht von der Sonne verwöhnt war. „Wir wissen nicht genau, was passiert ist. Aber es sah schlimm aus“, sagte Trainer Pavel Dotchev, nachdem er auch die weiteren Mitglieder seines Kaders in die Kabine geschickt hatte.
Dem Gastakteur, zuletzt beim Hamburger SV II in der Regionalliga aktiv, machte der Coach keinen Vorwurf. Diagnostiziert wurde beim Neuzugang eine Verletzung am Sprunggelenk. Nachmittags konnte er dann zumindest wieder im Kraftraum arbeiten.
Grund für Sorgenfalten hatte es vorher schon gegeben. Dass nicht der komplette Kader zum Auftakt zur Verfügung stehen würde, war klar gewesen, schließlich hatte Rückkehrer Rolf Feltscher zum Kader Venezuelas bei der Copa America in Brasilien gehört. Doch aus dem wurde er wegen eines positiven Corona-tests inzwischen wieder aussortiert. Er steht momentan ebenso unter Quarantäne wie Orhan Ademi, bei dem der PCR-TEST am vergangenen Wochenende auch positiv ausgefallen war.
„Natürlich ist das ärgerlich, denn das wirft den Spieler zurück. Von der Belastungssteuerung her ist das nicht optimal“, sagte Dotchev, speziell auf Orhan Ademi angesprochen. Gerade in der Offensivabteilung wird die Decke dünn, denn der ganz vorn wohl gesetzte Aziz Bouhaddouz hatte – noch vor seiner Weiterverpflichtung – eine Urlaubsreise auf die als Hochrisikogebiet eingestuften Malediven angetreten. Auch er befindet sich daher aktuell in routinemäßiger Quarantäne. Als einziger nomineller Angreifer steht folglich derzeit Julian Hettwer zur Verfügung.
Unter den 20 Spielern bei der Auftakteinheit waren neben dem Hamburger Mittelfeldakteur Herdi Bukusu noch die weiteren Gastkicker Julius Rauch (Borussia Dortmund U19, Angreifer) und Max Schreiber (Borussia Mönchengladbach U19, Torhüter) sowie aus der eigenen A-jugend Simeon Louma ( Verteidiger) und Maximilian Braune ( Torhüter). Dotchev und Sportdirektor Ivica Grlic räumen allen eine faire Chance ein, sich für einen Vertrag zu empfehlen. „Das sind schon Spieler, die wir ins Auge gefasst haben“, so Grlic.
Was generell noch auf der Wunschliste steht, fassen Trainer und Sportdirektor so zusammen: „Wir suchen noch nach einem offensiven Rechtsaußen, dann nach einem Allrounder für die Offensive, möglichst ein junger Spieler, der links, rechts und zentral einsetzbar ist. Außerdem nach einem zweiten Torwart sowie eventuell nach einem Innenverteidiger.“Das Wort „eventuell“ist bekanntlich damit verbunden, dass die weiter unter Vertrag stehenden Dominik Schmidt und Dominic Volkmer, die beide nach einem schwachen Jahr eher mittelmäßige Einsatzperspektiven besitzen, vielleicht doch noch die vielzitierte neue Herausforderung finden.
Ansonsten war die erste Einheit auch noch das Debüt für den neuen Athletiktrainer Ruben Solis, der die Mannschaft mit sogenannten Shuttle-läufen forderte. „Er geht mehr in den Bereich Dynamik, das gefällt mir. Natürlich werden die Spieler ein bisschen Zeit brauchen, um sich anzupassen“, so Dotchev, der anschließend ein paar fußballerische Einheiten mit seinen Co-trainern Philipp Klug und Branimir Bajic orchestrierte.
Mit dabei ist übrigens jetzt bekanntlich auch immer das Team des Streaming-dienstes TV Now, der ab November eine von Edelfan Joachim Llambi moderierte Langzeitdoku über den MSV ausstrahlen wird.