Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Outokumpu-werk in Krefeld steht auf der Kippe
KREFELD (sti) Die Werksleitung von Outokumpu Nirosta in Krefeld hat den Alarmzustand ausgerufen. Trotz voller Auftragsbücher und guter Marktlage im Stahlsektor gerate der Standort ins Hintertreffen, hieß es am Mittwoch aus der Chefetage des Standorts. Das werde auch in der Konzernzentrale von Outokumpu in Finnland registriert. Die Krefelder Geschäftsführung nennt hohe Krankenstände, fehlende Produktionsgeschwindigkeit, mangelnde Sorgfalt und ausgefallene Schichten als Ursachen für das Nichterreichen der selbst gesteckten Ziele. Der Output des Werks liege 4000 Tonnen hinter den Produktionserwartungen, heißt es in einem Papier, das unserer Redaktion vorliegt.
Der Betriebsrat von Outokumpu Nirosta in Krefeld sieht die aktuellen Schwierigkeiten indes als direkte Folge der Verschlankung der Belegschaft im Zuge des eingeschlagenen Sparkurses. Seit das Restrukturierungsprogramm in Kraft ist, sind am Standort Krefeld mehr als 100 Stellen abgebaut worden. Die Ankündigung des Unternehmens, Gespräche mit Krankenrückkehren zu führen, habe weniger mit Fürsorge als vielmehr mit „absoluter Hilflosigkeit“angesichts vergangener Fehlentscheidungen und einer katastrophalen Personalpolitik zu tun, sagte Betriebsratsmitglied Daniel Boecken.