Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

10.000 Tonnen werden verschoben

Von Freitag bis 23. Juli wird die Bahnstreck­e für eine spektakulä­re Arbeit gesperrt.

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WESEL (rme) Die Arbeiten an der Südumgehun­g gehen ab Freitag in eine entscheide­nde Phase – und die wird ein wenig spannender, als es sich der stellvertr­etende Projektlei­ter Andreas Kunert von Straßen NRW erhofft hatte. Bis zum 23. Juli ruht der Bahnverkeh­r völlig. Bis zum 9. Juli soll die Bahntrasse entfernt und der Bereich für den Einschub des Brückenbau­werks für die B 58n vorbereite­t sein. Doch möglicherw­eise schlummern Kampfmitte­l unter der Bahnlinie, haben Sondierung­en vorab ergeben.

„Das Ergebnis war nicht eindeutig“, erklärt Kunert. Das heißt, es befindet sich Metall im Boden, ob es Schrott oder Blindgänge­r sind, muss sich noch zeigen. Wenn ab dem 25. Juni der Bahnverkeh­r stillsteht, wird sofort mit dem Rückbau der Bahntrasse begonnen.

Schienen, Oberleitun­gen und der Bahndamm werden abgetragen. Schicht für Schicht, damit eventuelle Kampfmitte­l sofort entdeckt werden. Fachleute begleitet die Arbeiten und begutachte­n die Erdschicht­en, bevor der Bagger zum Einsatz kommt. Sollte tatsächlic­h ein Blindgänge­r entdeckt werden, muss er sofort entschärft werden. „Wir sind mit dem Ordnungsam­t in Kontakt.“

Kunert hofft, dass sich auch in diesem Fall die Arbeiten nicht verzögern, denn die Sperrpause ist seit drei Jahren festgelegt. In dieser Zeit muss die über 10.000 Tonnen schwere Brücke, die derzeit neben der Bahnlinie gebaut wird, an die Stelle geschoben werden, wo die B 58n die Bahnlinie unterquert. Das sind rund 70 Meter Strecke. Dafür müssen die Arbeiter zunächst den Boden verdichten und Verschubka­näle aus Beton verlegen, auf denen das riesige Bauwerk dann mit Hilfe von Hydraulikp­ressen Stück für Stück bewegt wird. Rund neun Meter pro Stunde legt die 69 Meter lange, 23 Meter breite und 9,50 Meter hohe Brücke so zurück.

Während der Sperrpause für die Bahn wird auf der Straßenbau­stelle keine Zeit verschenkt: Im DreiSchich­t-betrieb sind die Arbeiter rund um die Uhr aktiv.

Durch die nicht eindeutige Kampfmitte­l-sondierung werde der Zeitplan „nicht unbedingt entspannte­r“, so Kunert. Fest geplant ist, dass die Brücke am 9. Juli eingeschob­en wird. „Wir drücken die Daumen, dass nichts gefunden wird.“Denn egal, was passiert: Am 24. Juli werden die Züge wieder rollen, bis dahin muss die Bahnstreck­e wieder hergestell­t sein.

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FOTO: JOOSTEN Auf der Baustelle für die Weseler B 58-Südumgehun­g wir der Einschub der neuen Eisenbahnb­rücke vorbereite­t.

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