Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mediennutzung in Zeiten von Corona
Chatten, spielen, shoppen: So veränderten sich 2020 die Gewohnheiten im Netz.
Seit mehr als einem Jahr hat die Corona-pandemie einen massiven Einfluss auf das Leben junger Menschen in Deutschland. Auch der Medienkonsum ist davon betroffen, wie kürzlich die Jim-studie ( Jugend, Information, Medien) bestätigte. Vor allem Online-medien wurden den Forschern zufolge mehr als vor der Pandemie genutzt.
Im Vergleich zu 2019 stieg die tägliche Internetnutzungsdauer unter Jugendlichen so beispielsweise von 205 auf 258 Minuten, was mehr als vier Stunden pro Tag entspricht. Ein Drittel davon entfiel auf den Bereich der Unterhaltung, während die Informationssuche mit elf Prozent den geringsten Anteil an der Zeit im Netz ausmachte. Auch mit Videospielen verbrachten Jugendliche 2020 viel Zeit: Im täglichen Durchschnitt waren es bei Jungen 159 Minuten und bei Mädchen 81 Minuten. Die Fernsehdauer betrug durchschnittlich mehr als zwei Stunden am Tag.
In Sachen Kommunikation bleibt Whatsapp der wichtigste MessengerDienst. Ganze 94 Prozent der Jugendlichen nutzten ihn mehrmals in der Woche für den Austausch untereinander. Mit steigender Tendenz werden ebenfalls die Plattformen Instagram ( 72 Prozent) und Tiktok (69 Prozent) zu Kommunikationszwecken genutzt.
Aufgrund der strengen sozialen Distanzierungsmaßnahmen und Schließungen vieler Geschäfte stieg auch die Zahl der Online-shopper erheblich an. Wie aus einer Studie des Bundesverbands E-commerce und Versandhandel hervorging, kaufen so inzwischen vier von zehn Kunden mehr als einmal pro Woche im Internet ein. Fast drei Viertel der Nutzer wollten künftig sogar noch mehr im Netz bestellen. In der Zeit vor Corona äußerte dies nur rund jeder Zweite.