Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schulweg über die B8 wird als „nicht gefährlich“eingestuft
Der Arbeitskreis Verkehr hat im Zuge der Schulbus-diskussion den Schulweg der Kinder von der Konrad-adenauer-straße aus geprüft.
DINSLAKEN (aha) Kommt noch einmal Bewegung in den Schulbus-kompromiss? Zuletzt hatte der Schulausschuss einstimmig einem Verwaltungsvorschlag zugestimmt, nach dem nur noch die Kinder aus dem Bereich Konrad-adenauer-straße den Schulbus zur Hagenschule weiter nutzen dürfen, die jetzt schon damit fahren. Damit würden vom Schuljahr 2024/25 an möglicherweise jüngere Geschwisterkinder zur Hagenschule laufen müssen, während die älteren den Schulbus nutzen. Sowohl Verwaltung als auch Politik haben diesen Beschluss offenbar noch einmal überdacht.
Die Stadt ist davon ausgegangen, dass die Schule den Erstklässlern, die im Sommer eingeschult werden, den Schulbus nicht mehr in Aussicht gestellt hat. Wie sich herausgestellt hat, war das aber doch der Fall, so dass die Eltern davon ausgehen können, „dass ihre Kinder den Schulbus nutzen dürfen“, so die Stadt. Wie im Ausschuss beschlossen, hat der Arbeitskreis Verkehr den Schulweg der Kinder von der Konrad-adenauer-straße in Augenschein genommen. Die Stadt war der Auffassung, dass der Weg sowohl zur Hagen- als auch zur Gartenschule ungefährlich sei. Der Arbeitskreis Verkehr hat die Situation am 10. Juni gemeinsam mit Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und dem zuständigen Fachamt geprüft. Außerdem wurden die Daten der kommunalen Geschwindigkeitsmessung an der Konrad-adenauer-straße mit einbezogen. Dabei sei man „einvernehmlich zu dem Ergebnis gelangt, dass der Schulweg aufgrund der Gegebenheiten als nicht gefährlich einzustufen ist“.
Das sehen die Eltern allerdings anders. Sie haben morgens mit dem Handy das Verkehrschaos auf dem Schulweg gefilmt. Dort ein Grundschulkind durchschicken? „Auf keinen Fall“, sagt Daniela Schneider, eine der Mütter. Sie war am Dienstag zum Gespräch bei der SPD und dann bei der Stadtspitze eingeladen. Anders als Bürgermeisterin Michaela Eislöffel habe sich Schuldezernentin Christa Jahnke-horstmann das Video zunächst gar nicht ansehen wollen, erzählen die Eltern.
Die Verwaltung hat im Hauptausschuss am selben Abend vorgeschlagen, dass neben aktuellen Schülern auch die neuen Erstklässler im Rahmen einer Sonderregelung den Schulbus bis zum Ende des Schuljahres 2024/25 nutzen dürfen. Um „vermeintliche Ungleichbehandlungen“in Bezug auf Geschwisterkinder in der Übergangszeit bis Schuljahresende 2024/25 zu vermeiden, „sollte diese Sonderregelung auch für die Kinder gelten, die in den Schuljahren 2022/23 bis 2024/25 an der Hagenschule eingeschult werden,“so der Veraltungsvorschlag. Ab dem Schuljahr 2025/26 soll der Bus eine andere Strecke und nur noch Haltestellen in den Bereichen anfahren, für die ein Anspruch nach der Schülerfahrtkostenverordnung gegeben sei.
Die CDU beantragte, auch „spätere Sonderregelungen“per Beschluss nicht auszuschließen. Man könne sich vorstellen, dass auch Kinder, die noch künftig eingeschult werden, „entgegen der Beförderungsrichtlinien ohne weiteren Aufwand den Bus mitbenutzen könnten“, so Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing. Die endgültige Entscheidung trifft am Dienstag, 29. Juni, der Rat.