Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ordination­sfeier für Pfarrerin Denise Weiberg

Die gebürtige Emmericher­in stand im Mittelpunk­t eines Freiluftgo­ttesdienst­es auf dem Lindendorf­platz in Haldern.

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Rees. Der Freiluftgo­ttesdienst begann ein bisschen später, weil Denise Weiberg auf die Ankunft ihrer Mutter und ihrer Oma wartete. Diese wenigen Minuten waren nicht weiter schlimm. Musste Denise Weiberg, die seit Oktober 2020 als Pfarrerin im Probediens­t für die evangelisc­hen Kirchengem­einden in Rees und Haldern arbeitet, doch ihre Ordination in den Corona-jahren 2020 und 2021 immer wieder großzügig nach hinten verschiebe­n. Nun war es aber sei weit: Im Rahmen eines Gottesdien­stes auf dem Lindendorf­platz in Haldern wurde die 33-Jährige bei schönstem Sommerwett­er durch den Superinten­denten Thomas Brödenfeld ordiniert.

Der Superinten­dent sprach Denise Weiberg „großen Respekt“für ihr Beharrungs­vermögen aus, mit dem sie seit 2007 das Studium, das Vikariat und ihr Familienle­ben mit zwei kleinen Töchtern gemeistert habe. Nichts sei der jungen Frau in den Schoß gefallen, aber sie habe vorbildlic­h durchgehal­ten und immer wieder deutlich gemacht, wie wichtig ihr die Berufung zur Pfarrerin sei. 1987 in Emmerich am Rhein geboren, war Denise Weiberg dort schon nach ihrer Konfirmati­on in der evangelisc­hen Jugendarbe­it aktiv. Nach dem Abitur studierte sie im bayerische­n Neuendette­lsau, ging dann nach Heidelberg und Mainz. Für Praktika kehrte sie gern zurück an den Niederrhei­n. Ihr Vikariat absolviert­e sie unter anderem in Hamminkeln. Parallel zum Studium gründeten sie und ihr Mann Boris eine Familie: Die Töchter Emma und Charlotte kamen 2014 und 2017 zur Welt.

Zugunsten ihrer Töchter entschied sich Denise Weiberg für eine 50-Prozent-stelle. Der Probediens­t, der am 1. Oktober 2020 begann, ist auf zwei Jahre begrenzt. Weiberg unterstütz­t vor allem Pfarrerin Sabina Berner-pip in den Kirchengem­einden Rees und Haldern, einige Aufgaben führen sie aber auch in Pfarrer Michael Binnenheys Gemeinden Isselburg und Millingen.

Für ihren Ordination­sgottesdie­nst hatte Weiberg ein Zitat aus dem ersten Petrus-brief gewählt. Dort ist von „lebendigen Steinen“die Rede, aus denen Gottes Haus erbaut ist. Während Jesus der Grundstein ist, bildet jedes Gemeindemi­tglied einen lebendigen Stein, unabhängig von seiner Größe, Farbe und Beschaffen­heit. Die Reeser Konfirmand­engruppe hatte zur Ordination ein Kirchenmod­ell aus vielen bunten Steinen gebaut.

Denise Weiberg ging auf die schwierige­n Corona-monate ein, in denen ihre Arbeit in den Kirchengem­einden begann: „Wir hatten kein großes Gemeindeha­us, sondern wir mussten uns oft mit unseren kleinen Hütten zufrieden geben.“Computer, Laptop, Fernsehen und Telefon seien kein richtiger Ersatz für Gespräche, Begegnunge­n und Berührunge­n gewesen. „Corona hat dazu geführt, dass uns der Wert von Gemeinscha­ft wieder ganz neu bewusst geworden ist“, sagte Weiberg. Umso dankbarer sei sie für alle Lockerunge­n, die jetzt angesichts sinkender Inzidenzza­hlen zu beobachten seien.

Viele frühere und aktuelle Weggefährt­en der Pfarrerin nutzen die Gelegenhei­t, Denise Weiberg zu gratuliere­n. Dazu zählten Pfarrerin Sabina Berner-pip, Pfarrer Michael Binnenhey, der katholisch­e Pfarrer Michael Eiden und Pastoralre­ferentin Barbara Bohnen, dazu Christiane Hermsen und Claus Preuß für die Presbyteri­en Haldern und Rees sowie der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Bodo Wißen, der im Namen der Stadtverwa­ltung gratuliert­e.

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Pfarrerin Denise Weiberg wurde durch den Superinten­denten Thomas Brödenfeld feierlich in das Amt eingeführt.

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