Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Digitaler Impfpass ist sehr beliebt
Viele Kunden fragen in den Weseler Apotheken nach dem Zertifikat – gerade jetzt, wenn in den Sommerferien das Reisen wieder möglich ist. Für die Mitarbeiter hält sich der Aufwand nach ersten Anlaufproblemen in Grenzen.
Viele Kunden fragen in den Weseler Apotheken nach dem Impf-zertifikat. Das kann auch ohne Smartphone nützlich sein.
WESEL (rme/cs) Seit dem Start vor knapp zwei Wochen ist das Interesse am digitalen Impfausweis weiter ungebrochen groß. Gerade zum Beginn der Sommerferien und der Reisezeit möchten viele Bürger ihre Impfdaten möglichst unkompliziert auf dem Smartphone registrieren. Inzwischen bietet ein Großteil der Apotheken im Kreis Wesel den Service an, in Kürze auch das Impfzentrum in Wesel. Allerdings bleibt auch der gelbe Impfausweis in Papierform weiterhin uneingeschränkt gültig.
Das digitale Impfzertifikat ist übrigens nicht nur für Smartphone-besitzer interessant: Das Blatt mit dem ausgedruckten Zertifikat kann nämlich anstelle des gelben Passes auf der Reise mitgeführt werden und ist damit praktischer als das gelbe Impfbuch. So machen es einige Kunden, die kein Smartphone besitzen, berichtet der Büdericher Apotheker Nils Hagedorn. Er stellt großes Interesse an dem Zertifikat fest: „Das ist für fast jeden Kunden ein Thema.“
Der Aufwand für die Apotheken ist mittlerweile nicht mehr sehr hoch. In der vergangenen Woche noch, berichtet Hagedorn, gab es häufiger Probleme bei der Eingabe der Kundendaten ins Internetportal, das zeitweise überlastet war. Da dauerte eine Eingabe schon mal 20 Minuten. Mittlerweile läuft es gut, berichtet er. Die Kunden erhalten das ausgedruckte Zertifikat mit dem Qr-code und können den Code in die Corona-warn-app oder die Covpass-app einlesen, die es in den App Stores zum Herunterladen gibt. Die Apotheken erhalten für den Service eine Vergütung in Höhe von 24 Euro für beide Impfungen – für Kunden ist die Leistung jedoch kostenlos.
Vom ersten Tag an, also seit dem 14. Juni ab 8 Uhr, bot die Adler-apotheke in der Fußgängerzone den
Service an. „Natürlich ist es ein Mehraufwand, aber den bieten wir gerne an“, sagt Leiterin Ute Liman. Eigens für die Installation des digitalen Impfpasses hat die Apotheke eine zusätzliche Mitarbeiterin eingestellt: Eine Pharmazie-studentin beantwortet alle Fragen rund um das digitale Angebot. Die Zeit für Installation und Erklärungen wechselt dabei von Kunde zu Kunde. „Bei manchen braucht man sehr viel Zeit dafür, bei anderen geht es in wenigen Minuten“, so Ute Liman. Insgesamt werde das Angebot an der Hohen Straße gut und gerne angenommen – und gerade vor dem Start der Sommerferien in der kommenden Woche dürfte es noch einmal einen starken Zulauf geben.
Auch Liman hat festgestellt, dass es in den ersten Tagen bei der Übermittlung der Daten an den RKI-SERver hakte, doch inzwischen funktioniere es nahezu einwandfrei. Gespeichert werden die Daten in den Apotheken übrigens nicht.
In nächster Zeit sollen auch im Impfzentrum an der Niederrheinhalle die digitalen Zertifikate ausgestellt werden können. „Derzeit werden aber noch organisatorische Details vor Ort geklärt, dies allerdings in abschließender Phase“, erklärt Christopher Schneider, stellvertretender Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.
Schon jetzt erhalten Personen, die über das Internetportal der KVNO ihren Termin im Impfzentrum buchen, über das Portal auch ein Impfzertifikat zum Download. Mit der App kann es dann problemlos auf das Smartphone übertragen werden.