Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fließender Übergang zu garantiert gutem Wasser

Daniel Averkamp aus Schermbeck verabschie­det sich vom Hausbrunne­n und lasst sich nun ans öffentlich­e Netz anschließe­n. Vorher hat er viel gerechnet.

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SCHERMBECK (jok) Nach rund 100 Jahren endet am Wirtschaft­sweg Widau im Schermbeck­er Ortsteil Üfte eine Ära: Bisher versorgten sich die dortigen Hausbesitz­er über eigene Brunnen selbst mit Trinkwasse­r. Doch jetzt hat sich Daniel Averkamp für einen Anschluss ans Netz der Rheinisch-westfälisc­he Wasserwerk­sgesellsch­aft (RWW) entschiede­n. Das Wasserwerk unterhält in Schermbeck 2800 Hausanschl­üsse, ist für 87 Kilometer Rohrnetz verantwort­lich und liefert pro Jahr 560 Kubikmeter Wasser in die Gemeinde. Kein Tropfen davon kam bisher bei Daniel Averkamp an, weil er und seine unmittelba­ren Nachbarn bisher eine Eigenwasse­rversorgun­g über Hausbrunne­n genutzt hat. „In diesem Zusammenha­ng sind die Parameter der Wasserqual­ität gemäß Trinkwasse­rverordnun­g von elementare­r Bedeutung – Stichwort Nitratwert­e, die sind halt problemati­sch“, beschreibt Martin Vennemann die Nachteile von Hausbrunne­n. Der Schermbeck­er ist bei dem Wasservers­orgungsunt­ernehmen zuständig für das Hausanschl­ussmanagem­ent.

Mit der Überlegung, sich zusammen mit zwei Nachbargeb­äuden eventuell an die öffentlich­e Wasservers­orgung anschließe­n zu lassen, begann Averkamp damit, die Vorund Nachteile abzuwägen. Von der RWW wurde zunächst geprüft, wo die Hausanschl­üsse an vorhandene Versorgung­sleitungen angeschlos­sen werden können. In diesem Fall an der Widau musste die Wasserwerk­sgesellsch­aft ihr Netz um 220 Meter verlängern, da hier keine Leitung in der Nähe lag.

Daniel Averkamp musste sich nun durchrechn­en, ob er einmal die größere finanziell­e Anstrengun­g unternimmt, um dann künftig das Rww-wasser zum Preis von 1,37 Euro pro 1000 Liter beziehen zu können. Der große Vorteil für den Hausbesitz­er: Er muss sich nicht mehr um die Qualität des Wassers sorgen, die dann – im Gegensatz zu vorher – garantiert ist. Sein Fazit: Die Investitio­n lohnt sich.

Der 44-Jährige nennt die Brunnenver­sorgung „ein Desaster“. Er habe mit seinem 60-Meter-brunnen „Probleme hoch zehn“. Es sei ein großer Aufwand, die Wasserqual­ität – unter anderem mit einer Entnitrier­ungs- sowie einer Entkalkung­sanlage – zu erreichen,

Am „Tag der Umbindung“muss nun in kurzer Zeit ein reibenlose­r Übergang von der Brunnenver­sorgung aufs öffentlich­e Wassernetz passieren – ein fließender Übergang quasi, im wahrsten Sinne des Wortes.

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FRÖH Daniel Averkamp (2.v.r.), hier mit Timo Reichert, Thomas Graßhoff, Martin Vennemann (alle RWW), ist froh, dass er ans Wassernetz angeschlos­sen wird.

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