Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Keine „Extras“fürs Freizeitquartier
Damit die Kosten sich im Rahmen halten, gibt es keine Flutlichtanlage, keine Boulebahn und keinen Kunstrasen. Ein Arbeitskreis soll die Finanzen für das Gesamtprojekt in Bruckhausen im Auge behalten.
HÜNXE (P.N.) Am Grundkonzept für das Sport- und Freizeitquartier Bruckhausen ändert sich nichts – trotz gestiegener Kosten. Der Hünxer Gemeinderat hat am Mittwoch einstimmig das Vorgehen beschlossen, das vom Arbeitskreis Sport/freizeitstätten vorgeschlagen worden war.
Das heißt: Neben einem kleinen Fußballspielfeld und einer Freizeitwiese, die auch zum Bolzen genutzt werden kann, soll es weiterhin einen großen Abenteuerspielplatz, ein Forum für Veranstaltungen und ein Generationen-dorftreff mit Seniorensportgeräten geben. Die Wege sollen weiterhin gepflastert werden, um langfristig zeitintensiven Pflegeaufwand durch den Bauhof zu vermeiden.
Jedoch soll bei „Extras“beziehungsweise „Ausführungsvarianten“der Rotstift angesetzt werden. So soll auf eine Flutlichtanlage verzichtet werden, da mit Spielen am Abend nicht zu rechnen sei. Auch auf eine Boulebahn soll zunächst verzichtet werden, und statt eines teuren Kunstrasens soll ein Naturrasen umgesetzt werden. Dessen Pflege wird der TV Bruckhausen übernehmen. Strittig war im Vorfeld der Wunsch des TV Bruckhausen nach einer Laufbahn rundum den Sportplatz – nicht zuletzt auch, weil hier anfänglich keine klaren Kostenschätzungen vorlagen. Die gibt es aber inzwischen: Das Teilstück Sportplatz plus Rundumlaufbahn soll rund 294.000 Euro netto kosten und damit der ursprünglichen Planung entsprechen. Die Laufbahn um den Sportplatz bleibt daher im
Programm. Kämmerer Michael Häsel sagte: „Ich freue mich über jede Einsparung, aber wir müssen die Maßnahme auch sinnvoll zu Ende bringen.“Bei einer von Teilen der Politik angeregten Deckelung der Kosten könnte es später Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Projekts geben. Die Mitglieder des Arbeitskreises werden beauftragt, das Kostencontrolling im bestehenden Kostenrahmen zu begleiten und bei
Bedarf weitere Einsparpotenziale zu nutzen und an die Beschlussgremien weiterzuleiten. Bei der Ausschreibung wird es eine Prioritätenliste geben mit der Reihenfolge: Bereich Sportplatz, Abenteuerspielplatz, Rasenfläche/freizeitwiese und Forum.
Wie Bürgermeister Dirk Buschmann im Vorfeld erläuterte, seien von einem ursprünglichen Mehraufwand von rund 460.000 Euro insgesamt rund 128.500 Euro eingespart worden. Zunächst waren rund 1,5 Millionen Euro für das Sport- und Freizeitquartier Bruckhausen kalkuliert, wovon ein großer Teil durch Fördermittel gedeckt war. Die gestiegenen Kosten auf knapp 1,8 Millionen Euro hatten die Politik überrascht und erneute Diskussionen über die Ausmaße des Gesamtprojekts entfacht.
Ums Geld ging es auch bei weiteren Tagesordnungspunkten der Ratssitzung. Haushaltssatzung und Haushaltsplan für das Jahr 2021 wurden beschlossen. Das Haushaltsjahr 2020 schließt mit einer Bilanzsumme von rund 124,7 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von knapp fünf Millionen Euro ab. Davon fließen rund 1,8 Millionen Euro in die Allgemeine Rücklage und rund 3,2 Milliionen Euro in die Ausgleichsrücklage. Dem Bürgermeister wurde einstimmig Entlastung erteilt.
Nach der Einigung des Landes mit den Kommunen verzichtet Hünxe bei der Erhebung der Elternbeiträge zur Betreuung im Offenen Ganztag auf den Beitrag für Februar 2021 und die Hälfte der Elternbeiträge für die Monate März bis Mai.