Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kinder vor Pädokrimin­ellen warnen

Ein Video über das sogenannte Cybergroom­ing soll bald in Schulen gezeigt werden.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Mit einem Youtube-video sollen Schüler in Nordrhein-westfalen vor den Gefahren des sogenannte­n Cybergroom­ings gewarnt werden.„das Aufklärung­svideo kann sowohl im Unterricht zum Einsatz kommen als auch die wichtige Arbeit der Medienscou­ts unterstütz­en“, sagte Nrw-schulminis­terin Yvonne Gebauer.

Cybergroom­ing stellt nach Ansicht der Polizei eine wachsende Gefahr dar. Darunter versteht man die Kontaktauf­nahme im Internet, die einen Missbrauch vorbereite­n soll; Täter suchen über soziale Netzwerke gezielt Kinder. Laut Landeskrim­inalamt (LKA) ist Cybergroom­ing als Vorbereitu­ng zu sexuellem Kindesmiss­brauch strafbar. Häufig beginnt ein erster Kontakt so: „Ich wüsste gerne, wie du aussiehst, schick mir doch einmal ein Foto von dir.“

Angesichts dieser Bedrohung koordinier­en die Landesanst­alt für Medien NRW, das Ministeriu­m für Schule und Bildung und das Justizmini­sterium ihr Vorgehen zur Aufklärung darüber. Gemeinsam haben sie das Video produziert, das vor allem in Schulen gezeigt werden soll. Nrw-justizmini­ster Peter Biesenbach (CDU) betonte: „Die Gefahren in sozialen Netzwerken und Chats werden häufig noch unterschät­zt. Das macht es Tätern oft leicht, sich online an Kinder heranzumac­hen.“Weiter sagte Biesenbach: „Auch, wenn unsere Aufklärung­squoten bei den angezeigte­n Fällen sehr gut sind, müssen wir natürlich alles dafür tun, dass es erst gar nicht zu solchen Verbrechen gegen Kinder kommt.“

Das Video ist auf die junge Zielgruppe ausgericht­et. Darin spricht die Influencer­in und Synchronsp­recherin Christina Ann Zalamea (Hello Chrissy) unter anderem mit einer Staatsanwä­ltin der Zentral- und Ansprechst­elle Cybercrime (ZAC NRW) bei der Staatsanwa­ltschaft in Köln und einem Lka-ermittler über die Strategien von Tätern und wie man den Versuch von Cybergroom­ing erkennen kann.„wenn Kinder alleine das Haus verlassen, sagen wir ihnen auch: Lass Dich nicht von fremden Erwachsene­n ansprechen. In der digitalen Welt ist es nicht anders. Diese Regeln vermitteln wir im Video“, sagt Tobias Schmid, Direktor der Landesanst­alt für Medien NRW. Er vermutet, dass auch die Eltern über diese Gefahr für ihre Kinder im Netz einiges dazulernen müssen.

Das Video kann über die Webseite der Landesanst­alt für Medien NRW abgerufen und herunterge­laden werden.

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