Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Das könnte die DFB-ELF bei der EM 2024 sein
Joachim Löw rechnet beim Turnier in drei Jahren mit einer starken deutschen Mannschaft. Wie diese aussehen könnte.
DÜSSELDORF Als das EM-AUS gegen England perfekt war, da sagte Joachim Löw einen Satz, der nachhallte. „Wir haben viele junge Spieler, die daraus lernen werden. Bei der Heim-em 2024 werden einige auf ihrem absoluten Topniveau sein, auch von der Erfahrung her.“Namen nannte er nicht, es waren eher generelle Vorschusslorbeeren. Und es waren Erwartungen, die Löw schuf. Erwartungen an eine Elf, die es noch gar nicht gibt. Wir sagen Ihnen, wie die deutsche Startelf in drei Jahren bei der Europameisterschaft im eigenen Land aussehen könnte.
TOR
Marc-andré ter Stegen Auch wenn Manuel Neuer vor der EM gesagt hatte, er denke noch lange nicht ans Karriereende in der Nationalmannschaft – im Sommer 2024 wäre er 38. Der ewige zweite Mann ter Stegen wäre zwar auch dann schon 32, aber spätestens zwischen der WM in Katar und der folgenden Europameisterschaft dürfte sich dieser Wachwechsel vollziehen.
ABWEHR
Ridle Baku Der Rechtsverteidiger des VFL Wolfsburg machte in der Bundesligasaison genauso von sich reden wie bei der abgelaufenen U21-EM, wo er mit Deutschland den Titel gewann. Auch bei Joachim Löw durfte der 23-Jährige ja schon im November gegen Tschechien vorspielen. Da Joshua Kimmich in der Zentrale zu wertvoll ist, wird die Planstelle rechts außen frei, und Baku ist erster Anwärter.
Mit seiner Physis ein Fixpunkt für die kommenden
Jahre, und in einer Viererkette fallen auch seine Defizite im Aufbauspiel weniger ins Gewicht.
Wenn wieder richtig fit, dürfte der Bayern-profi auch seinen Platz in der Innenverteidigung finden. Ihm und seinen Stärken täte die vom neuen Bundestrainer Hansi Flick favorisierte Viererkette mit kurzen Abständen zwischen den Kettengliedern ebenfalls gut.
Marcel Halstenberg/robin Gosens Die bessere Defensivarbeit spricht für den Leipziger, der größere Vorwärtsdrang für den Emmericher in Diensten von Atalanta Bergamo.
MITTELFELD
Joshua Kimmich Eine der zentralen Lehren dieser EM dürfte und sollte sein, dass Kimmich zu stark im Zentrum ist, als dass er auf der rechten Außenbahn eine echte Alternative wäre. Sein Aktionsradius, seine Defensivarbeit sowie sein Vorwärtsdrang machen ihn zum Fixpunkt einer neuen deutschen Elf.
Münchner Teamkollege sollte mit ihm auch im
Dfb-dress das Herzstück im Mittelfeld bilden. Goretzka ist mit seiner Wucht, Dynamik und Torgefahr einer der wichtigsten Umschaltspieler im Team.
Geht man davon aus, dass Toni Kroos vielleicht sogar schon in den kommenden Wochen seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft erklärt, wäre Neuhaus bei gleichbleibend positiver Entwicklung ein logischer Nachfolger und würde mit Kimmich und Goretzka ein starkes Mittelfeldtrio formen.
ANGRIFF
Kai Havertz Als einer der Gewinner des 2021er Turniers führt am Mann vom FC Chelsea auch in den kommenden Jahren kein Weg vorbei. Technisch stark, mit Zug zum Tor und enormer Spielintelligenz wird es für den erst 22-Jährigen immer einen Platz in einer deutschen Offensive geben.
zentrale Stürmer aus dem erfolgreichen U21-team wird über kurz oder lang auch in der A-mannschaft eine Rolle spielen. Wenn er sich im Verein (zuletzt ausgeliehen an Anderlecht) und am besten in der Bundesliga noch mehr ins Rampenlicht spielt, wird es eher früher als später etwas mit Einsätzen für den wuchtigen Offensivmann.
Jamal Musiala/florian Wirtz Mit dem Riesentalent vom FC Bayern und dem Riesentalent aus Leverkusen hat Flick gleich zwei spielstarke und spielintelligente Trümpfe für die Offensive zur Hand, die er vielleicht schon zur WM 2022, spätestens aber zur EM 2024 ins Team integriert haben wird.