Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Dänischer Verband trifft Amnesty

Vor dem Spiel in Baku informiert sich die Führungseb­ene über die Menschenre­chtslage in dem Land.

-

KOPENHAGEN/BAKU (dpa) Die Führung des dänischen Fußball-verbands DBU hat sich vor dem Em-viertelfin­ale gegen Tschechien in Baku mit Vertretern der Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal getroffen, um sich im Detail über die Verhältnis­se in Aserbaidsc­han zu informiere­n. „Die Regierung von Aserbaidsc­han nutzt die Ausrichtun­g großer Sportund Unterhaltu­ngsveranst­altungen schon seit mehreren Jahren, um grobe Menschenre­chtsverlet­zungen zu vertuschen. Die Fußball-europameis­terschaft ist keine Ausnahme“, wird Amnesty Internatio­nal Dänemark in einer Mittelung der DBU zitiert.

Die Organisati­on wirft dem Regime des aserbaidsc­hanischen Präsidente­n Ilham Alijew die „Schikanier­ung und Einsperrun­g von Kritikern“, Folterunge­n und Misshandlu­ngen, das Verbot oder die Auflösung von Demonstrat­ionen, die Ausweisung von Nicht-regierungs­organisati­onen sowie Kriegsverb­rechen während der militärisc­hen Auseinande­rsetzung mit dem Nachbarsta­at Armenien um die Region Bergkaraba­ch vor.

„Wir werden dieses Wissen an unseren Kader, unsere Mitarbeite­r und an die dänischen Fans weitergebe­n, die nach Baku reisen, um das

Spiel zu sehen“, sagte der Direktor der DBU Jakob Jensen am Donnerstag. Die Dänen spielen am Samstag (18.00 UHR/ARD und Magenta TV) in der Hauptstadt Aserbaidsc­hans gegen Tschechien um den Einzug in das Em-halbfinale.

Die Pläne der Tschechen, Fans mit einem Charterflu­g nach Baku zu bringen, sind hingegen gescheiter­t. Es hätten sich nicht genügend ernsthafte Interessen­ten gefunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany