Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kerber erreicht nach Marathon-match dritte Wimbledon-runde
Petkovic dagegen scheitert in Runde zwei. Sie hält gegen die French-open-siegerin lange mit und ärgert sich.
LONDON (dpa) Angelique Kerber hat beim Tennis-turnier in Wimbledon mit einem schwer erkämpften Sieg den Einzug in die dritte Runde geschafft. Die Siegerin von 2018 bezwang die Spanierin Sara Sorribes Tormo am Donnerstag in London mit 7:5, 5:7, 6:4. Kerber machte den Erfolg gegen die Weltranglisten-50. erst nach 3:18 Stunden perfekt. Nächste Gegnerin der 33-Jährigen ist am Samstag entweder Alexandra Sasnowitsch aus Belarus oder die Japanerin Nao Hibino.
Für Andrea Petkovic ist Wimbledon dieses Jahr beendet. Die 33-jährige Darmstädterin verlor in der zweiten Runde gegen French-open-siegerin Barbora Krejcikova ( Tschechien) 5:7, 4:6 und sorgte sich danach vor allem um „meine knarzigen Knie“.
Ihr eigenes Spiel, mit dem sie bis zum 5:5 im ersten Durchgang gut mithielt, sei „zu unausgewogen“gewesen: „Es ärgert mich, dass ich die Balance zwischen aggressiv und sicher nicht gefunden habe.“Krejcikova habe sie „ständig auf dem falschen Fuß erwischt“.
Petkovic wurmte ihre Niederlage gegen Krejcikova, weil sie das Match über weite Strecken ausgeglichen gestalten konnte - außer in den entscheidenden Momenten. „Das ärgert mich, dass ich nicht so die Balance finde, zwischen aggressiv und sicher zu spielen. Wenn ich das hinkriege, kann ich noch mal den nächsten Schritt gehen, um die Besten zu besiegen - sonst reicht‘s nicht“, stellte die 33-Jährige fest.
Die einstige Top-ten-spielerin ist momentan nur noch auf Platz 130 der Weltrangliste eingestuft und will ihre Karriere eigentlich nach dieser Saison beenden. In London hatte Petkovic aber in dieser Woche erklärt, dass sie noch nicht hundertprozentig überzeugt davon sei.
Die Entscheidung gegen einen eventuell möglichen Start bei den Olympischen Spielen hat die Tennisspielerin zuletzt belastet. „Es war eine Abwägungssache, die für mich emotional schwierig war“, sagte sie am Donnerstag. Die einstige Weltranglisten-neunte erklärte, nach dem Erstrunden-aus bei den French Open und dem Verlust vieler Ranglistenpunkte habe sie zunächst ohne Olympia geplant. Letztlich hätte sie über eine bereinigte Rangliste möglicherweise aber doch dabei sein können. Dagegen habe die Überlegung gestanden, lieber gleich für Turniere zu melden. „Es gab hinter den Kulissen ein Hin und Her, ich musste mich entscheiden“, sagte Petkovic. Am Ende wollte sie nicht riskieren, eventuell doch nicht für Olympia qualifiziert zu sein.