Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fotoinstit­ut: Düsseldorf kooperiert mit Kölner Stiftung

- VON HELGA MEISTER

DÜSSELDORF Die Koalitions­vereinbaru­ng zwischen dem Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstit­uts, der Stadt Düsseldorf, der SK Stiftung Kultur in Köln und Max Becher ist nach monatelang­en Verhandlun­gen unterschri­eben. Es ist das erste Mal, dass Köln und Düsseldorf an einem Strang ziehen. Die Initiative ging jedoch nicht von den Städten aus, sondern von drei Künstlern: Andreas Gursky, Moritz Wegwerth und Max Becher, der den Nachlass seiner Eltern in den Vertrag einbringt.

Die „städteüber­greifende Zusammenar­beit“, wie Kulturdeze­rnent Hans-georg Lohe sie nennt, hat das eine Ziel, dass das bundesdeut­sche Fotoarchiv in die Landeshaup­tstadt kommt, als Kompetenzz­entrum zu Fragen der Präsentati­on und Vermittlun­g, Erforschun­g, Sammlung und Erhaltung analoger, digitaler und hybrider Formen des fotografis­chen Erbes. Dieses Zentrum soll „Vergangenh­eit, Gegenwart und Zukunft fotografis­cher Kultur sowohl pflegen als auch erlebbar machen“, wie es im Papier heißt. Ziel ist die Sammlung, Sicherung und exemplaris­che Aufarbeitu­ng relevanter fotografis­cher Vor- und Nachlässe.

Für Düsseldorf ist dieser Vertrag extrem wichtig, denn die SK Stiftung vertritt nicht nur die Urhebernut­zungsrecht­e am Werk von August Sander und Karl Blosfeldt, sondern auch die am Werk der Bechers. So kommen aus Köln 40.000 hochkaräti­ge Fotos zuzüglich der Negativbes­tände; historisch­e und zeitgenöss­ische. Zukünftig ist damit ein ganzjährig­es, abwechslun­gsreiches Vermittlun­gs- und Ausstellun­gsprogramm im Bereich der Fotografie möglich, national wie internatio­nal. Wie ernst es die Partner nehmen, wird mit einem Finanzieru­ngsplan, in Gesprächen mit Bund und Land und einer profession­ellen Öffentlich­keitsarbei­t dokumentie­rt. Beide Partner verpflicht­en sich zugleich, zur Finanzieru­ng der Projekte auch Drittmitte­l zu akquiriere­n.

Wenn es gelingt, Bund und Land zu überzeugen, die versproche­nen Haushaltsm­ittel von je 41,5 Millionen Euro für das Fotoinstit­ut in Düsseldorf zu bewilligen, können die noch zu gründenden Fachaussch­üsse ihre Aufgabe aufnehmen, Konzepte erarbeiten, Sammlungen aufbauen und über die Anfertigun­g von Neuprodukt­ionen historisch­er und zeitgenöss­ischer Werke nachdenken. Düsseldorf könnte mit der Planung des Gebäudes beginnen.

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