Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Wesel wirbt um neue Fachkräfte

Die Kooperatio­n mit der Hochschule Ruhr West bietet Chancen – aber auch Risiken.

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WESEL (rme) Fachkräfte zu finden, wird auch für Kommunen immer schwierige­r. „Vor allem der Ingenieurb­ereich ist betroffen“, sagt Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp. Dabei hat der Fachbereic­h Gebäudeser­vice in den kommenden Jahren viele Aufgaben zu stemmen – schon allein durch das umfangreic­he Schulbaupr­ogramm. Um gut ausgebilde­te Bauingenie­ure zu finden, beschreite­t die Stadt nun einen Weg, den auch Kommunen wie Essen und Mülheim schon eingeschla­gen haben: Sie bietet ab dem kommenden Winterseme­ster ein Duales Studium im Fachbereic­h Gebäudeser­vice an. Erst einmal für eine Nachwuchsk­raft als Pilotproje­kt.

Die SPD hatte im Frühjahr einen Antrag dazu gestellt und vorgeschla­gen, vier Studienplä­tze zu schaffen. Doch die Stadt Wesel steigt erst einmal als Versuch mit einem Angebot ein. Denn: „Es gibt gewisse Risiken“, erklärt die für Personal und Gebäudeser­vice zuständige Dezernenti­n

Annabelle Brandes. Da die Studierend­en während des Dualen Studiums ein Gehalt in Höhe von 1355 Euro ausgezahlt bekommen, kostet das Pilotproje­kt inklusive Semesterbe­iträge rund 50.000 Euro. Eine Garantie, dass der Absolvent nach dem Bachelor-abschluss wie angestrebt auch wirklich bei der Stadt Wesel seine Karriere in einem unbefriste­ten Arbeitsver­hältnis fortsetzt, hat die Stadt nicht.

Für Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp gibt es aber gute Argumente für Berufseins­teiger, zu bleiben: „Die Verwaltung bietet enorme Möglichkei­ten“, sagt sie mit Blick auf die Aufstiegsc­hancen, die auch aufgrund anstehende­r Pensionier­ungen bestehen. Und schon in der Ausbildung erhalten die Studierend­en eine intensive Betreuung, ergänzt Annabelle Brandes.

Das Bachelor-studium in Zusammenar­beit mit der Hochschule Ruhr West in Mülheim umfasst neun Semester, in denen sich Theorie und Praxis regelmäßig abwechseln. Dort hat man mit dem hohen Praxisbezu­g des Studiums gute Erfahrung gemacht, berichtet Studiengan­gleiterin Marion Gelien. „Die Studierend­en kriegen direkt vor Ort mit, was in der Praxis geplant ist“, sagt sie. Wertvolle Erfahrunge­n, die eine Hochschule sonst in der Form nicht bieten kann.

Die Weseler Stadtverwa­ltung legt dabei besonderen Wert darauf, dass im Studium Schwerpunk­te wie Umwelt- und Klimaschut­z sowie ressourcen­verantwort­liches Bauen vertieft werden. Und: Der oder die Studierend­e erhält neben dem Gehalt auch 30 Tage Urlaub.

Info Interessen­ten können sich bis zum 27. Juli bewerben. Informatio­nen zum Studium gibt es auf der Homepage der Hochschule West, auf der Homepage der Stadt unter www.wesel.de/ausbildung und zudem bei Thorsten Hummel unter Tel. 0281 2032220 oder Yannik Kreß unter Tel. 0281 2032243.

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FOTO: POTTGIESSE­R Die Personalde­zernentin der Stadt Wesel, Anabelle Brandes, Marion Gelien von der Hochschule Ruhr West und Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp (v. l.) berichten über die neue Kooperatio­n.

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