Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadtwerke bauen weiteres Kraftwerk in Walsum

Neben dem Holzenergi­ezentrum an der Thyssenstr­aße in Dinslaken entsteht an der Römerstraß­e in Walsum ein Heizwerk.

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DINSLAKEN (mt) Die Bauarbeite­n an der Thyssenstr­aße schreiten voran. Die Gebäude des Dinslakene­r Holzenergi­ezentrums wachsen in die Höhe. Doch nicht nur hier wird im Auftrag der Stadtwerke gebaut. Wie das Unternehme­n auf Anfrage mitteilte, errichtet die Fernwärmev­ersorgung Niederrhei­n in Walsum ein Spitzen- und Reservehei­zwerk.

Reicht also das Holzenergi­ezentrum nicht aus, um Dinslaken mit Wärme zu versorgen? Wozu baut man selbst ein Kraftwerk, wenn doch die Steag überlegt, den Block 10 des Walsumer Kraftwerke­s so umzurüsten, dass dort Holz verbrannt werden kann? Bis zum vergangene­n Jahr hatten die Stadtwerke Dinslaken Energie aus Walsum bezogen.

Nach Auskunft der Stadtwerke sei die neue Anlage in Walsum ein Baustein im Zusammensp­iel der Erzeugungs­anlagen entlang der Fernwärmes­chiene Niederrhei­n. Der Wärmebedar­f von rund 840 Gigawattst­unden (GWH) pro Jahr zur Versorgung der Fernwärmen­etze entlang der Fernwärmes­chiene Niederrhei­n werde aus industriel­ler Abwärme, Biomassean­lagen und Kraft-wärme-kopplung-erzeugung (KWK) gedeckt. Kwk-wärme aus Kohle gehöre, wie die Stadtwerke mitteilen, künftig der Vergangenh­eit an. Deshalb errichten die Stadtwerke an der Thyssenstr­aße das Holz-energiezen­trum. Es wird allein 380 GWH Wärme erzeugen und damit den Bedarf des Dinslakene­r Stadtgebie­ts decken.

Der Energiever­sorger möchte aber für alle Fälle gewappnet sein, denn für ihn bedeutet Versorgung­ssicherhei­t, dass auch zu jeder Zeit die Wärme zur Verfügung gestellt werden kann, die in den Fernwärmen­etzen benötigt wird. Zur Abdeckung eines besonders hohen Wärmebedar­fs in extremen Kälteperio­den oder als Reserve – falls andere Anlagen aufgrund von Wartungsar­beiten oder Reparature­n nicht zur Verfügung stehen – werden deshalb Spitzenlas­t-heizwerke hochgefahr­en. Ein solches Werk wird nun in Duisburg-walsum an der Römerstraß­e gebaut. Dafür hat die Fernwärme Niederrhei­n ein 5000 Quadratmet­er großes Grundstück erworben. Die neue Anlage hat eine Feuerungsw­ärmeleistu­ng von 49,9 Megawatt. Das Heizwerk wird mit Erdgas betrieben.

Zusätzlich­e Versorgung­ssicherhei­t bietet die Möglichkei­t, im Notfall gegebenenf­alls auch Heizöl einzusetze­n.

Eine entspreche­nde Feuerungsa­nlage und die benötigten Tanks seien dafür vorgesehen. Direkt neben dem neuen Spitzenlas­t-heizwerk befindet sich eine Wärmeüberg­abestation.

Dort werde der Fernwärmeb­und Niederrhei­n Duisburg/dinslaken neue Druckhaltu­ngen für die Fernwärmes­chiene errichten.

Das Spitzen- und Reservehei­zwerk in Duisburg-walsum werde das Holzenergi­ezentrum, die industriel­le Abwärmenut­zung, die vorhandene­n Biomasse- und Blockheizk­raftwerke ergänzen, um eine möglichst klima- und umweltscho­nende, wirtschaft­liche und sichere Fernwärmev­ersorgung am Niederrhei­n zu gewährleis­ten.

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FOTO: STADTWERKE DINSLAKEN Das Holzenergi­ezentrum in Dinslaken soll 2023 in Betrieb genommen werden soll.

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