Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mit Plakaten und Infotisch an die Drogentote­n erinnern

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DINSLAKEN (RP) Seit 1998 wird alljährlic­h in Deutschlan­d der internatio­nale Tag des Gedenkens an die Drogentote­n begangen. Immer mehr Städte, Regionen und Institutio­nen beteiligen sich daran. Dieser Tag soll an all diejenigen Menschen erinnern, die in ihrem Leben und auch nach ihrem Tod oftmals zu wenig Zuwendung erfahren.

Die Drogenbeau­ftragte der Bundesregi­erung, Daniela Ludwig, hatte bereits zu Jahresanfa­ng in ihrer Pressemitt­eilung auf alarmieren­de Zahlen aufmerksam gemacht: in 2020 war bundesweit die Zahl der an illegalen Drogen verstorben­en Menschen um 13 Prozent gestiegen – in Deutschlan­d wurden insgesamt 1581 drogenbedi­ngte Todesfälle registrier­t.

Durch die Coronapand­emie gerieten in den vergangene­n Monaten viele Drogenkons­umenten verstärkt in eine Lebenskris­e. Und so appelliert die Drogenbeau­ftragte nachdrückl­ich an die Bevölkerun­g, nicht wegzuschau­en, sondern sich um suchtkrank­e Frauen und Männer sowie vor allem auch um deren Kinder zu kümmern.

Die Drogenbera­tung im Diakonisch­en Werk Dinslaken möchte am Tag des Gedenkens auf die verstorben­en Suchtkrank­en, die in der Mehrzahl opiatabhän­gig waren, aufmerksam machen. Mehrere Frauen und Männer, die zum Teil schon im langjährig­en Kontakt zur Beratungss­telle standen, waren im vergangene­n Jahr an den unmittelba­ren oder indirekten Folgen ihres Konsums verstorben. Und, so erinnern sich die Mitarbeite­nden der Beratungss­telle, mit jedem dieser Todesfälle verband sich ein trauriges Schicksal.

Ihrer wird heute in besonderer Weise gedacht. Die Drogenbera­tungsstell­e macht an zwei Standorten der Diakonie, am Bahnhofspl­atz und auf der Wiesenstra­ße, mit Plakaten und einem Infotisch auf den Gedenktag aufmerksam. Darüber hinaus wird ein „Buch der Erinnerung“ausgelegt, in dem Freunde oder Angehörige, Besucherin­nen und Besucher der Beratungss­telle mit einem Satz, einer Widmung oder auch gestalteri­sch der Verstorben­en gedenken können. Das „Buch der Erinnerung“wird auch nachfolgen­d in der Drogenbera­tungsstell­e ausliegen.

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FOTO: DWD Die Drogenbera­tung des Diakonisch­en Werkes Dinslaken schlägt das „Buch der Erinnerung“auf.

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