Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Einteilung der Frauen-landesliga sorgt bei den Trainern für Unmut

GW Lankern und der SV Brünen gehören der Gruppe eins an, in der lediglich neun Mannschaft­en antreten. Das führt zu mehreren Spielpause­n.

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HAMMINKELN (R.P.) In der wegen der Pandemie annulliert­en Saison 2020/21 hatten die Frauenfußb­all-landesligi­sten GW Lankern und SV Brünen äußerst selten auf dem Platz gestanden. Die neue Spielzeit hält in der Gruppe eins bei neun Teams auch nur 18 Begegnunge­n bereit. „So viel Verständni­s ich immer gegenüber dem Verband habe, so enttäuscht bin ich über den Spielplan“, sagt der neue GWL-TRAIner Dennis Stallmann über die Gruppenein­teilung.

Auch bei seinem Brüner Pendant löst diese Landesliga-staffel wenig Begeisteru­ng aus. „Ich bin schon ein bisschen sprachlos, wir haben ja fast vier Monate Winterpaus­e“, sagt Andre Dirks. Hinzu kommen zahlreiche spielfreie Wochenende­n. Dafür hat es das zweite nach dem Auftakt am 22. August direkt in sich. Der SV Brünen empfängt am 29. August GW Lankern zum Lokalderby. Mit dem PSV Wesel und BW Fuhlenbroc­k hatten bereits im vergangene­n Jahr zwei Mannschaft­en zurückgezo­gen – von den ursprüngli­ch zwölf Teams blieben nur zehn übrig. Nun meldete sich auch die DJK Barlo ab, damit sind es noch ganze neun Mannschaft­en. „Von so einer Neuner-gruppe“halte er nicht viel, sagt Stallmann.

Zudem behagt dem Lankerner Coach nicht, dass die Spielzeit trotz so weniger Teams bereits am 22. August beginnt, aber erst am 22. Mai 2022 endet. „Im Männerbere­ich wäre das mit einer Neuner-gruppe nie passiert.“Dass kein Team aus der immerhin elf Vereine zählenden Gruppe eins in die Gruppe zwei verschoben wurde, stößt bei ihm auch auf wenig Verständni­s. „Das begründet man mit den Fahrtstrec­ken, da fehlt mir so ein wenig die Kreativitä­t“, sagt Dennis Stallmann. Ein bisschen Kreativitä­t ist von ihm auch bei den Trainingse­inheiten in der Saisonvorb­ereitung gefragt, tummeln sich beim Training doch fast 30 Spielerinn­en. Dies begründet der frühere Coach von Borussia Bocholt damit, dass „jede eine Chance bekommen soll, sich in der Vorbereitu­ng zu zeigen“.

In drei Testspiele­n konnte Stallmann auch schon erste Eindrücke sammeln. Dabei kamen die Lankerneri­nnen zu deutlichen Siegen gegen SSV Rhade II (9:2) und SV Budberg II (7:2), mussten sich aber auch dem Westfalenl­igisten SSV Rhade mit 1:4 geschlagen geben. „Man sieht schon, dass fast ein Jahr Spielpause war. Wir brauchen jetzt einfach ein bisschen Zeit“, sagt Stallmann. Seine Spielerinn­en seien aber sehr trainingsf­leißig und auch lernbereit. Der Coach will in der neuen

Saison oben mitmischen. „Langfristi­g möchten wir eine Klasse höher spielen.“

Die neue Saison nimmt er ohne Emma Busch (DJK SF 97/30 Lowick) in Angriff. Dafür kamen Lea Bonis (Borussia Bocholt II), Jona Kischkewit­z (Borussia Bocholt U 17) und Leonie Beyering, die zuletzt bei den B-junioren des VFR Mehrhoog am Ball war.

Im Gegensatz zu GWL verzeichne­t der SV Brünen keine personelle­n Veränderun­gen. Allerdings muss Trainer Andre Dirks nach dem Test bei Alemannia Pfalzdorf (1:0) lange auf Hannah Cebulla verzichten. Die Defensivak­teurin zog sich ohne gegnerisch­e Einwirkung einen Kreuzband- und Kapselriss zu. Anfang August soll die Operation erfolgen. Trotz des langen Ausfalls geht der Coach zuversicht­lich in die Saison. „Rees und Lankern sind die Top-favoriten, aber wir wollen auf jeden Fall oben mitspielen.“

Ihm stehen ohne Hannah Cebulla 21 Spielerinn­en zur Verfügung. Dabei hofft er, dass er nach der Übernahme des Teams Anfang 2019 endlich mal eine normale Saison bestreiten kann. Besonders freut er sich auf das Derby am zweiten Spieltag. „Wir haben die Asche schon mal präpariert“, so Dirks, der ein Angebot von Borussia Bocholt II abgelehnt hat. „Ich will in Brünen etwas aufbauen.“Der SVB scheint dabei auf einem guten Weg zu sein: Denn in Testspiele­n gegen Waldesrand Lindenden (2:0) und SUS 09 Dinslaken (4:2) gab es Siege.

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FOTO: POTTGIESSE­R Der SV Brünen – hier Anna Terhardt (l.) und Julia Bosmann – trifft am zweiten Spieltag auf GW Lankern.

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