Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Die Mühle am Strandhaus Ahr
VOERDE (big) Von Haus Wohnung geht es ein paar Meter über die Frankfurter Straße, hinter der Rotbachbrücke biegt links ein Radweg ab. Mit dem Auto kann man einfach der Straße bis zum Strandhaus Ahr folgen.
Mit dem Fahrrad fährt man den Rotbach bis zur Mündung entlang, dann folgt man rechts dem Weg am Rhein entlang.
Kurz hinter dem stillgelegten Kraftwerk passieren sowohl Radfahrer als auch Autofahrer das Strandhaus Ahr.
Während die Autofahrer kurz vor dem Rhein rechts eine Turmhaube, das einzige Überbleibsel von Haus Ahr, sehen, müssen die Radfahrer, um dorthin zu gelangen der Straße folgen. Die Geschichtstafel jedoch befindet sich am Strandhaus Ahr, das auch zu einer längeren Pause lockt.
Eine Mühle gab Möllen ihren Namen. Dort, wo heute das Regenrückhaltebecken hinter dem Deich liegt, begann in früheren Jahrhunderten eine alte Rheinschleife. Aus ihr entstand der Mommbachbogen. Die Strömung durch diesen Rheinarm muss so stark gewesen sein, dass damit eine Wassermühle betrieben werden konnte. Wie genau diese Mühle aussah, ist nicht überliefert. Überliefert von Dezember 1495 ist jedoch eine Materialliste für eine Reparatur nach einem Hochwasser.
Demnach wurden Balken, Pfähle und zwei Anker benötigt. Das spricht für eine Flussmühle, also eine Mühle mit einem unterschlächtigen Rad, die direkt im strömenden Wasser steht.
Da der Rhein Jahr für Jahr das Ufer etwas abtrug und der Altarm langsam verlandete, wurde die Mühle irgendwann aufgegeben. Sie wurde zuletzt 1612 erwähnt bei der Vergabe von Fischereirechten „von der Balkenmühle den Bach hinab bis zur Schleuse Mehrum“.
Karl Tendering, der von 1825 bis 1839 Herr auf Haus Ahr war, kaufte den Möllmannshof und errichtete auf dem Gelände eine Schnapsbrennerei (Ahrscher Korn). Als der letzte Brenner
1914 zum Kriegsdienst einberufen wurde, musste die Fabrikation eingestellt werden. In den 1920er-jahren wurde das Haus umgebaut zum Ausflugslokal Strandhaus Ahr.