Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Lineg führt vier Gründe für den Wassermang­el an

- VON UWE PLIEN

ALPEN/MENZELEN Der Schwarze Graben – die Flöth – in Menzelen liegt momentan trocken und führt kein Wasser. Das sei allerdings nicht auf die Renaturier­ung der Alpschen Ley zurückzufü­hren, stellt die Lineg als zuständige­r Wasserverb­and klar. „Das Phänomen der trocken fallenden Gewässer ist uns nicht neu, das beobachten wir vermehrt seit 2018“, sagt Lineg-sprecher Ingo Plaschke. „Besonders die beiden Sommer 2018 und 2019 waren extrem heiß und trocken.“

Die Wasserexpe­rten der Lineg haben vier Ursachen dafür ausgesucht, dass Abzugsgrab­en wie die Flöth oftmals kein Wasser mehr führen: extrem trockene Sommer wie in den vergangene­n Jahren, wenig Niederschl­ag, eine lokal hohe Verdunstun­g und die Tatsache, dass Landwirte und private Haushalte zunehmend Wasser entnehmen. Die Lineg betreibe bergbaubed­ingt Pumpanlage­n; da der Grundwasse­rspiegel sinke, werde auch weniger Wasser in die Vorfluter gefördert. Ingo

Plaschke nennt Zahlen: „Der Flurabstan­d, also der Abstand zwischen Erdoberflä­che und Grundwasse­rstand, hat im Bereich Alpen/menzelen im Jahr 2000 noch vier bis fünf Meter betragen. Heute sind es fünf bis sechs Meter. Der Grundwasse­rspiegel sinkt verstärkt ab und wir haben das Problem, dass sich der Niederschl­agsstand nicht erholt, weil es auch in den Wintermona­ten weniger regnet.“

Dass die Lineg Renaturier­ungsmaßnah­men wie die der Alpschen Ley angehe, passiere aus einem gesetzlich­en Auftrag heraus. Plaschke: „Die Eu-wasserrahm­enrichtlin­ie schreibt vor, dass die Gewässer bis 2027 wieder in den ursprüngli­chen Zustand versetzt werden.“

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