Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bahnstrecke wird heute Abend geöffnet
Statt der Busse fahren nun wieder Züge. Auch im Bereich des Dinslakener Bahnhofs wurde während der Sperrpause eine Menge bewegt. Die nächste Strecken-sperrung im Zuge des Betuwe-ausbaus erfolgt eingleisig ab 16. August.
DINSLAKEN/VOERDE (pst) Bauarbeiter statt Fahrgäste: So präsentierte sich in den vergangenen Wochen der Bahnhof in Dinslaken. Anfang Juli wurde im Zuge des Betuwe-ausbaus der Streckenabschnitt zwischen Emmerich und Oberhausen gesperrt. Die Deutsche Bahn hat die verkehrsärmere Zeit in den Sommerferien für zahlreiche Maßnahmen genutzt und die auf der Strecke fahrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen (unter anderem Abellio) haben für die Zeit der Sperrung Busse als Ersatzverkehr angeboten.
„Da die Strecke von den Unwettern in der letzten Zeit nicht wirklich betroffen ist, konnten wir alle Arbeiten in dem geplanten Zeitraum abschließen und werden die Strecke danach wieder öffnen. Insgesamt ist es aber ein Riesenprojekt, das auf etwa zehn Jahre ausgelegt ist und es werden noch weitere Sperren folgen“, erklärt eine Bahnsprecherin auf Anfrage. Die aktuelle Sperre wird noch bis heute Abend, 21 Uhr, bestehen bleiben. Die nächste Sperrpause erfolgt vom 13. bis 16. August, danach sind bis zum 20. August eingleisige Sperrungen vorgesehen.
Generell würden Sperrpausen immer in die Ferien gelegt werden, um insbesondere die Berufspendler nicht allzu sehr zu belasten, da auf der Strecke einiges los sei. „Von unserer Seite aus sind die Arbeiten sehr gut gelaufen. In der Sperrpause wurde richtig viel umgesetzt“, betonte die Sprecherin. Insgesamt wurden mehr als 10.000 Meter Kabel verlegt, über 250 Bohrungen zwecks Untersuchung des Baugrundes in Dinslaken und Voerde vorgenommen, 24 Oberleitungsmasten (unter anderem auch in Dinslaken) erstellt und zwei Weichen eingestellt. Außerdem wurde in Voerde ein Wetterhaus umgesetzt und mit einem Teilumbau des Bahnsteiges begonnen.
Darüber hinaus sind auf dem Streckenabschnitt Dinslaken, der sich von der Oberhausener bis zur Voerder Stadtgrenze erstreckt, rund zehn Kilometer Schallschutzwände beidseitig der Gleise vorgesehen. Dazu soll auf einer Länge von 3,9 Kilometern ein sogenanntes „Besonders überwachtes Gleis“zum Einsatz kommen, welches dazu dient, „die Schallemissionen an der Quelle des Entstehens zu mindern“, zum Beispiel, indem man die Gleise schleift. „Für rund 1075 Wohneinheiten, bei denen die Schallpegel trotz der beschriebenen aktiven Maßnahmen überschritten werden, ist zusätzlich passiver Schallschutz vorgesehen“, ergänzt die Bahn.
Auf dem nächsten Bauabschnitt von der Stadtgrenze Dinslaken/ Voerde bis kurz hinter dem Bahnübergang Grenzstraße sind ebenso
zehn Kilometer Schallschutzwände geplant, außerdem 4,7 Kilometer des „Besonders überwachten Gleises“. Passiver Schallschutz sei hier für etwa 120 Wohneinheiten vorgesehen.
„Im Ortsbereich von Voerde sind zum Schutz der Wohnbebauung Maßnahmen des Erschütterungsschutzes geplant. Auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern ist der Einbau von sogenannten besohlten Schwellen vorgesehen. An den beiden bestehenden Gleisen werden die besohlten Schwellen nachgerüstet.
Darüber hinaus wird das neue Gleis in Teilbereichen in einem speziellen Schottertrog installiert, der einen weiteren Schutz vor Erschütterungen bietet“, schreibt die Bahn.
Für diese Maßnahmen wird ein Volumen von 2000 Güterwaggons (18.000 Kubikmeter Oberboden, 41.000 Kubikmeter Bodenmaterialien) aufgewendet. Ähnliche Maßnahmen wurden auch auf dem Streckenabschnitt von Friedrichsfeld nach Wesel durchgeführt.