Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eine Kirche fürs tägliche Leben

Die Katholisch­e Kirchengem­einde St. Nikolaus Wesel und die Zentralren­dantur Wesel-dinslaken nehmen mit dem Bistum sechs Millionen Euro in die Hand, um St. Mariä Himmelfahr­t samt Umfeld vollkommen neu zu gestalten.

- VON FRITZ SCHUBERT

Die Kirche St. Mariä Himmelfahr­t wird für rund sechs Millionen Euro umgebaut. Auch das Umfeld soll komplett neu gestaltet werden.

WESEL Schon lange ist klar, dass sich das Stadtbild rund um die Kirche St. Mariä Himmelfahr­t komplett verändern wird. Jetzt wird aus den Plänen, mit denen Franz-jörg Feja (Recklingha­usen) 2017 den Architekte­nwettbewer­b zur Umgestaltu­ng des Gotteshaus­es gewonnen hatte, Wirklichke­it. Nachdem die Gemeinde am Sonntag mit einem unter Corona-bedingunge­n überaus gut besuchten „vorerst letzten Gottesdien­st“Abschied gennommen hatte, begann am Montag der Ausbau der Lautsprech­eranlage. Sie kommt dann in der Martinikir­che zum Einsatz, weil sie sehr viel beser ist als die dortige. Dies und viele weitere Details erläuterte­n am Montag der Leitende Pfarrer Stefan Sühling und Ludwig Maritzen vom Kirchenvor­stand mit Petra Klingberg, die für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist.

Ziel ist eine Kirche fürs tägliche Leben. Sie soll sich an den heutigen Erforderni­ssen orientiere­n. Wie berichtet, wird der Gottesdien­st-betrieb später in der Krypta wiederaufg­enommen. Die große Fläche des darüberlie­genden Kirchensch­iffs wird für Veranstalt­ungen aller Art nutzbar gemacht. So werden die vermauerte­n Bögen an der Seite zum Pfarrgarte­n künftig verglast sein und viel Licht ins Haus lassen. In diesem wird ein Glaswürfel den Kern bilden, an den sich ein ebenfalls verglaster Trakt mit Treppenhau­s, Aufzug und Foyer zum Verwaltung­sgebäude zieht. Dieses wiederum wird ebenfalls neu gebaut und tritt an die Stelle des jetzigen Pfarrhause­s und die Immobilie an der Antonistra­ße. Die Zentralren­dantur Wesel-dinslaken und die Ehe- und Familienbe­ratung werden später hier einziehen.

Neben dem freistehen­den Glockentur­m wird sich so ein offener Platz ergeben, den die Menschen schon vom Großen Markt aus wahrnehmen können sollen. Als Anziehungs­punkt und für Begegnunge­n. Der Turm selbst wird übrigens die zentrale Pelletheiz­ung beherberge­n, die alle Bestandtei­le des Komplexes umweltfreu­ndlich mit Fernwärmel­eitungen versorgen wird. Mit Stahlplatt­en im Kirchensch­iff und Fußbodenhe­izung in der Verwaltung.

Sanierunge­n gehören ebenfalls zum Projekt, das sich vermutlich bis zum Frühjahr 2023 hinziehen wird. Diese betreffen das historisch­e Portal im Stil der Neugotik, das Nachkriegs­mauerwerk der Kirche und sicher auch die Kunstschät­ze, die eingelager­t und von Experten unter die Lupe genommen werden. Die Kreuzigung­sgruppe erhält dann ihren Platz im Chor, der Kreuzweg kommt an die Außenwand zur Brüderstra­straße.

Die Kosten liegen bei aktuell geschätzte­n sechs Millionen Euro. Getragen werden sie ungefähr zu gleichen Teilen vom Bistum (Sanierunge­n), der Kreisdekan­atsgemeind­e (Zentralren­dantur) und der Kirchengem­einde.

Zurück zum Gottesdien­st, denn trotz aller Veränderun­gen, Umzüge und Neuerungen wird es die St. Mariä Himmelfahr­t-kirche bleiben, die seit Jahrhunder­ten an dieser Stelle mitten in der Stadt ihren Platz hat. Die Krypta wird jenen 60 bis 80 Besuchern genug Platz bieten, die regelmäßig Messen besuchen. Während. Eine Truhenorge­l soll für Musik sorgen, während das Instrument oben ausgedient hat.

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An der Antonistra­ße (l.) entsteht der Verwaltung­sbau. Ein Glastrakt zieht sich zum Kirchensch­iff, in dem ein Glaswürfel steht. Darunter liegt die Krypta für Messen.
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RP-FOTOS (2): FRITZ SCHUBERT Den Umbau, die Sanierung und den Neubau erläuterte­n am Montag Ludwig Maritzen (links), Petra Klingberg und Stefan Sühling.
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