Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Marktplatz: Bodenanalyse für Schlacke steht noch aus
Ein Großteil des belasteten Untergrunds in Hünxe könnte nach Ansicht des Planungsbüros unter befestigten Flächen bleiben.
HÜNXE (P.N.) Das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten hat in den vergangenen Monaten intensiv an der Gestaltung der neuen Ortsmitte Hünxe gearbeitet. Zu den drei Teilbereichen Marktplatz mit Kreuzungsbereich, Rochecorboner Platz und Dorfteich wurden Beteiligungen mit den Anliegern und Vereinen gemäß den durch die Corona-pandemie eingeschränkten Möglichkeiten durchgeführt. Die Planung des Marktplatzes stand zeitweise im Fokus der Öffentlichkeit, „aber im Verlauf der lebhaft geführten Diskussion wurde ein zufriedenstellender Kompromiss gefunden“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 18. August, um 17 Uhr im Rathaus. Dort soll der Planungsstand samt detaillierter Kostenschätzung vorgestellt werden.
Mit der angepassten Kostenschätzung und der Information „über den Einbau von belasteter Hochofenschlacke, die sich unter beiden Plätzen als Tragschicht befindet“, sei der bisherige Kostenansatz deutlich überschritten worden. Der dazu einberufene Arbeitskreis Städtebau habe gemeinsam mit der Verwaltung und dem beauftragten Planungsbüro Einsparpotenziale ermittelt. Auf dieser Grundlage sei die nun vorliegende detaillierte Kostenschätzung erstellt worden.
Für die abschließende Beantragung der städtebaulichen Fördermittel zur Neugestaltung der Ortsmitte Hünxe sei ein Ratsbeschluss über die aktualisierte Planung mit der dazugehörigen detaillierten Kostenschätzung einschließlich der Sicherung des gemeindlichen Eigenanteils in Höhe von 1.759.148 Euro erforderlich.
Die Vorentwurfsplanung werde mit dem Beschluss des Gemeinderates abgeschlossen, „damit im Anschluss mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung begonnen werden kann“, heißt es. Die Verwaltung prüfe zurzeit, „ob es möglich ist, die baulichen Maßnahmen der Kanalsanierung in der Alten Dinslakener Straße und der Marktplatzgestaltung parallel durchzuführen“.
In diesem Fall sollte die Marktplatzumgestaltung zusammengefasst mit dem Kreuzungsbereich Alte Dinslakener/dorstener Straße das Startprojekt sein, so die Verwaltung. Im Anschluss daran könne in Abhängigkeit von der Kostenentwicklung entschieden werden, welche Maßnahme der städtebaulichen Förderung im Anschluss umgesetzt werden soll.
Zum Thema belastete Trag- und Frostschutzschichten beziehungsweise Böden in den Teilbereichen
Rochecorboner Platz und Marktplatz heißt es seitens des Planungsbüros als Hinweis: „Die detaillierten Ergebnisse der Bodenanalyse stehen noch aus.“
Gemäß Vorgabe der Gemeinde Hünxe werde in der vorliegenden Planung und Kostenschätzung davon ausgegangen, „dass Großteile des belasteten Untergrunds unter den vorhandenen befestigten Flächen verbleiben und als Planum für einen reduzierten neuen Oberbau dienen sollen“.
Die notwendige Tragfähigkeit der vorhandenen Schichten sei noch nicht überprüft und bestätigt worden. Eine Kostensteigerung sei durch höhere Entsorgungsmengen von belastetem Material möglich, da die vorliegende Planung lediglich in den Bereichen der geplanten Pflanzflächen eine Ausschachtung der Trag- und Frostschutzschicht (40 Zentimeter tief) vorsieht.
Mitarbeiter des Büros RMP werden in der Ratssitzung anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.