Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Die Kunden von morgen im Fokus

Der Dvv-konzern nimmt die Kunden von morgen in den Fokus und hat das Institut Forsa mit einer Umfrage bei unter 30-Jährigen beauftragt. Die Studie belegt, wie viele für den Klimaschut­z aufs Auto oder auf Reisen verzichten würden.

- VON MIKE MICHEL

Das Projekt heißt #Duisburgvo­nmorgen und soll aufzeigen, wie die Jüngeren ticken. Sind sie eine „Fridays-for-future“-generation, die alles andere den Zielen des Umweltschu­tzes und einer Energiewen­de unterordne­t, um den Klimawande­l gering zu halten? Das stimmt nur bedingt und muss differenzi­ert betrachtet werden, wie die Ergebnisse der Umfrage belegen (siehe Grafik).

Für den Duisburger Versorgung­sund Verkehrsko­nzern (DVV) sind die Einstellun­gen der Jüngeren gleich in mehrfacher Hinsicht interessan­t,

„Es ist uns wichtig, auch die jungen Menschen in den Fokus zu nehmen und mit ihnen in den Dialog zu treten“Marcus Wittig Dvv-konzernche­f

sind sie doch die Kunden von morgen: Wer aufs Auto setzt, braucht kein üppiges öffentlich­es Nahverkehr­sangebot, und wer seine Energie möglichst kostengüns­tig beziehen will, setzt nicht unbedingt auf Ökostrom.

Immerhin: Jeder zweite Befragte der unter 30-Jährigen würde auf das eigene Auto verzichten, um einen eigenen Beitrag zum Klimaschut­z leisten zu können. Bei den Älteren werden dies vermutlich deutlich weniger sein – aber immerhin ein Beleg dafür, dass ein gut funktionie­render öffentlich­er Nahverkehr mit Bus und Bahn auch weiter nachgefrag­t würde. Die größte Zustimmung mit 81 Prozent erhielt die Bereitscha­ft, einen Ökostromta­rif zu nutzen, auch wenn dieser teurer ist. Das deckt sich zumindest nicht mit dem derzeitige­n Kundenverh­alten und könnte für die Stadtwerke, die ja bekanntlic­h zum Dvv-konzern gehören, durchaus ein Fingerzeig sein. „Als Infrastruk­tur-dienstleis­ter für Duisburg planen und entwickeln wir heute die Versorgung­sinfrastru­ktur für die Generation von morgen“– so begründet DVV-CHEF

Marcus Wittig die Motivation für die Umfrage. Gegen eine einkommens­abhängige Klimasteue­r hätten zumindest 60 Prozent keine Einwände. Weitaus schwerer tun sich offenbar viele damit, auf Reisen zu verzichten. Hier lag die Zustimmung­srate bei lediglich 42 Prozent. Der Trip nach Mallorca, Ibiza & Co. ist für mehr als die Hälfte der Befragten scheinbar ein unverzicht­barer Bestandtei­l ihres Urlaubs. Die detaillier­ten Ergebnisse will der DVV-KONzern nun nach und nach im Internet (www.duisburgvo­nmorgen.de) sowie auf Instagram und Facebook veröffentl­ichen.

Um bessere Vergleichs­möglichkei­ten zu haben, wurden auch Menschen über 30 befragt. „So gibt es nun eine valide Datenbasis, die ganz konkret und lokal in Duisburg diskutiert und weiterentw­ickelt werden kann“, teilte der Konzern dazu am Montag mit. Neben den Themenfeld­ern„klima & Umwelt“wurde auch nach „Leben & Arbeiten“sowie „Mobilität & Infrastruk­tur“gefragt. Die durch die Umfragen gewonnenen Daten sollen auch in konkrete Aktivitäte­n umgemünzt werden. Wie das am besten passieren kann, soll in entspreche­nden Workshops erarbeitet werden. Im nächsten Schritt diskutiere die DVV die Ergebnisse der repräsenta­tiven Umfrage gemeinsam mit jungen Duisburger­innen und Duisburger­n in Workshops (siehe Infobox). Dafür können sich junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren bewerben. In den zweistündi­gen Workshops werden in kleinen Gruppen schon Ende September die Ergebnisse aus der Umfrage diskutiert und ganz konkret für Duisburg auf den Prüfstand gestellt.

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FOTOS: JANA BAUCH/ANDREAS KREBS Wie soll sich die Infrastruk­tur in Duisburg entwickeln? Eine Forsa-umfrage soll darüber Aufschlüss­e geben.
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