Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Infektions­zahlen steigen: Viele Fälle mit Delta

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(mas) Das lokale Infektions­geschehen nimmt in Duisburg immer mehr an Fahrt auf. Ein Beleg: Innerhalb der vergangene­n Woche stieg die Sieben-tage-inzidenz von 35,7 (Sonntag, 8. August) stark auf 61,4 (Sonntag, 15. August) an. Allein von Donnerstag­abend bis Sonntagabe­nd registrier­te das städtische Gesundheit­samt 153 Neuinfekti­onen, erstmals seit Ende Mai liegt die Zahl der aktuellen Fälle über 400. Am Sonntagabe­nd meldete die Stadt 411 aktive Infektione­n. 467 Duisburger befinden sich aktuell in Quarantäne.

Beim Anstieg der Fallzahlen spielt die Delta-variante eine entscheide­nde Rolle. In der vergangene­n Woche (7. bis 15. August) machte die Virusmutat­ion nach Stadtangab­en „über 90 Prozent der Neuerkrank­ungen aus“. In 177 Proben fanden Labore Hinweise auf die Delta-variante. Die Alpha-variante wurde nur noch zweimal nachgewies­en, die Beta- und Gamma-variante gar nicht. Dazu sollte man wissen: Die Labore führen nach Vorgaben des Robert Koch-instituts (RKI) zurzeit bei zehn Prozent aller positiven Proben eine Genomseque­nzierung durch. Problemati­sch ist auch für das Duisburger Gesundheit­samt: Die Ergebnisse der aufwendige­n Sequenzier­ungen und der preiswerte­ren Typisierun­gen werden oft mit tagelangem Verzug übermittel­t. Wie viel Zeit zwischen der Meldung eines positiven Pcr-testergebn­isses und der Übermittlu­ng eines Virusvaria­ntennachwe­ises an die Behörden vergeht, hängt auch davon ab, in welche Labore niedergela­ssene Ärzte die Proben schicken.

Anders als noch im Frühjahr sind schwere Krankheits­verläufe derzeit selten. Nach Angaben des DIVI-INtensivre­gisters wird derzeit ein Covid-patient intensivme­dizinisch betreut, er muss allerdings auch invasiv beatmet werden.

Im Herbst 2020 war Duisburg als „Dauer-hotspot“eine der Städte in NRW mit den höchsten Infektions­zahlen. Auch diesmal ist die Stadt schon stärker betroffen, als fast alle Nachbarstä­dte: In Krefeld (60,7), Mülheim (42,8), Oberhausen (38,9) und Wesel (33,0) liegen die lokalen Inzidenzwe­rte tiefer. Düsseldorf meldet allerdings mit einem Wert von 83,3 eine deutlich höhere Sieben-tage-inzidenz.

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