Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Es geht voran in Mehrhoog
Sechs Monate nach Baubeginn feierten die Verantwortlichen am Dienstag das Richtfest für die Grundschule Mehrhoog. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, welche Bedeutung die Stadt dem Thema Bildung beimisst.
MEHRHOOG Am Montag das Lernhaus der Gesamtschule als bildungspolitisches Zeichen für die Stadt Hamminkeln insgesamt, am Dienstag das Richtfest für die Grundschule Mehrhoog – in diesen Tagen zeigt sich, dass der Bildungsstandort ein sehr wichtiges Thema für Politik, Verwaltung und für die Bürger ist. Im wachsenden Dorf wird es mehr Bedarf geben, dafür wird die Schule an der Bonhoefferstraße nun ausgebaut.
„Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie sehr ich mich auf eine neue, moderne Schule freue, in der mit einem sehr guten Raumkonzept eine der modernsten Schulen im Kreis Wesel mit vielen Möglichkeiten entsteht“, sagte Schulleiterin Julia Sartingen. Dafür bedanke sie sich ausdrücklich bei der Politik.
In der Tat gehört es zur guten politischen Übung in der Stadt, die schulischen Voraussetzungen für Bildung in allen Ortsteilen zu optimieren. Dafür wird auch viel Geld in die Hand genommen. In Mehrhoog sind es 11,1 Millionen Euro. Wobei sich die Stadt angesichts der steigenden Baukosten besonders zufrieden zeigte, dass sie einen Vertrag für ein Gesamtpaket unterschrieben hatte. In Zeiten der Corona-pandemie betrifft das auch eine Lüftungsanlage, die zu den ursprünglichen Bauplänen hinzugekommen ist.
Julia Sartingen wird einen Schulstandort für rund 240 Schüler bekommen, der den Hamminkelner Ortsteil Mehrhoog aufwertet und so manche Schule im Kreis neidisch werden lassen dürfte. Für ein Jahr, so die 54-jährige Schulleiterin, werde sie noch die Nutzung eines Schulcontainers als Provisorium gut organisieren können. Vorausgesetzt, die Fertigstellung des Neubaus bleibt im angekündigten Zeitplan mit Fertigstellung im Sommer 2022.
Tempo ist also angesagt, die Zeichen stehen gut, denn bis zum Richtfest hat es sechs Monate gedauert. Jetzt mache sie gerne ihre Leitungsfunktion noch einige Jahre länger, so Sartingen. Froh ist sie auf jeden Fall über die Dreizügigkeit des neuen Projekts, die Schülerzahlen hätten sich diesbezüglich stabilisiert. Die Verbesserung betrifft nur den Standort Mehrhoog, zur Grundschule zählt auch die Filiale in Wertherbruch mit rund 80 Schülern.
Bürgermeister Bernd Romanski freute sich ebenfalls über die schulische Zukunft Mehrhoogs – und das mit einem gewissen Selbstbewusstsein. „Man könnte sagen: alles richtig gemacht“, sagte er. Das bezog er auch auf den Umstand, moderne Raumlüftungstechnik planerisch nachgerüstet zu haben, noch bevor die Folgen der Corona-pandemie absehbar waren. Bildung habe hohen Stellenwert, „dafür ist in Hamminkeln immer Geld da.“Was für die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kommunen auch ein Pfund sei.
Für die Stadt zähle, auch das machte Romanski deutlich, mit der Beauftragung eines Generalübernehmers ein Rundum-sorglos-paket für die Stadt gebucht zu haben. Zudem bescheinigten sich Verwaltung und Unternehmen gegenseitig „einwandfrei funktionierender Zusammenarbeit“.
Der zügige Baufortschritt wird durch die besondere Bauweise des Generalübernehmers Goldbeck möglich, so die Stadt: Wesentliche Bauelemente wie Stützen, Decken und Wände konstruiert und fertigt das Unternehmen in eigenen Werken und montiert sie – unabhängig von der Witterung – passgenau auf der Baustelle. Dadurch konnte der Rohbau des 3100 Quadratmeter großen Schulgebäudes mit zwölf Klassenräumen, vier Fachräumen und einem großzügigen Foyer in vergleichsweise kurzer Zeit errichtet werden.
„Der hohe Vorfertigungsgrad hat einen weiteren Vorteil“, ergänzt Ralf Linde, Leiter der Niederlassung Büro- und Schulgebäude RheinRuhr bei Goldbeck. Die Bauweise habe großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes. Ressourceneinsatz werde erheblich optimiert, sicher sei so, dass emissionsarme Baustoffe verbaut werden.